Cardialer Defibrillator (ICD oder auch AICD)

Ein Cardialer Defibrillator, auch ICD oder AICD, dient zur Überwachung und Behandlung von schnellen bösartigen Herzrhythmusstörungen, wie dem Kammerflimmern, und somit zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod.

Was ist ein Cardialer Defibrillator?

Das Kammerflimmern gehört zu den gefährlichsten Herzrhythmusstörungen. Lebensrettend ist die sogenannte Defibrillation des Herzens. Hierbei wird dem Herz ein starker Stromschlag versetzt, wodurch alle Herzmuskelzellen gleichzeitig auf einen Schlag erregt werden. Danach findet das Herz zumeist wieder in den normalen Rhythmus zurück.
Bei Patienten mit einem hohen Risiko für Kammerflimmern oder andere bösartige Herzrhythmusstörungen können heutzutage miniaturisierte automatische Defibrillatoren (implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, abgekürzt ICD), ähnlich einem Herzschrittmacher implantiert werden.

Der Ursprung des Cardialen Defibrillators

Am 4. Februar 1980 implantierte Michel Mirowski einem Menschen erfolgreich den ersten automatischen Defibrillator im Johns Hopkins Hospital in Baltimore. Danach wurde der automatische implantierbare Defibrillator und später der automatische implantierbare Kardioverter/Defibrillator (ICD) eines der erfolgreichsten therapeutischen Geräte in der Kardiologie.

Wo hilft ein Cardialer Defibrillator?

  • Primäres Kammerflimmern
  • Ventrikuläre Tachykardie
  • Herzschwäche mit einer eingeschränkten Kammerfunktion (LVEF ≤ 35%)

Was bewirkt ein Cardialer Defibrillator?

Die Implantation eines Defibrillators wird überwiegend bei Patienten mit Herzschwäche zur Prophylaxe des plötzlichen Herztodes durch schnelle gefährliche Herzrhythmusstörungen empfohlen (LVEF ≤ 35%). Die Implantation erfolgt in ähnlicher Art und Weise wie bei einem Herzschrittmacher. Defibrillatoren überwachen kontinuierlich den Herzrhythmus und können bei schnellen gefährlichen Herzrhythmusstörungen durch eine schnelle elektrische Stimulation am Herzmuskel (antitachykardes Pacing) oder durch einen elektrischen Schock diese Herzrhythmusstörung beenden. Häufig können Defibrillatoren heute weitere Parameter wie Patientenaktiviert, andere Rhythmusstörungen, Lungenwasserwiderstand und ggf. Therapieraten messen und aufzeichnen. Das kann insbesondere in Verbindung mit der Telemedizin zu einer besseren Therapiekontrolle der Patienten führen. Entscheidend dabei ist aber auch die fachgerechte individuelle Programmierung und Kontrolle der Geräte, um Störungen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

Therapieschritte

  • Indikationsstellung zur Implantation eines kardialen Aggregats und individuelle Systemwahl passend zum Patienten, mündliches Aufklärungsgespräch mit schriftlicher Dokumentation
  • Implantation des ICD in örtlicher Betäubung
  • Die in der Spitze der rechten Herzkammer liegende Hauptelektrode hat direkten Kontakt zum Herzmuskel.
  • Bei Patienten, bei denen das Vorschieben einer Sonde bis in die rechte Herzkammer aus anatomischen Gründen oder aufgrund von Vernarbungen nach Voreingriffen nicht gelingt, gibt es seit kurzem die Alternative eines sogenannten subkutanen Defibrillators, der im Unterhautfettgewebe implantiert wird und das Herz dort ohne eine intraventrikuläre Sonde defibrillieren kann.

Wirkung der Behandlung

In unserem Herzzentrum stellt die Behandlung mit elektrischen Devices einen wesentlichen Behandlungsschwerpunkt dar. Im Jahr werden ca. 100 ICD-Systeme mit ein und zwei Elektroden und ca.100 ICD-Systeme mit drei Elektroden (CRT mit ICD) implantiert.


 
 
 
 
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    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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