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08.11.2011

Technik mit Herz für’s Herz

19. Tag des Herzzentrums war wieder Besuchermagnet

Um „Technik mit Herz für's Herz“ ging es am Sonnabend beim 19. Tag des Herzzentrums im Bernauer Paulus-Praetorius-Gymnasium. Eingeladen hatte dazu das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg.

Mit dem Joystick führen Dr. Martin Seifert und Dr. Frank Gindele den Katheter ins Herz des Patienten. Hochkonzentriert, immer drei Monitore im Blick. Sie sehen, wie das Herz schlägt.

Gebannt verfolgten das etwa 350 Besucher auf einer großen Video-Leinwand. Die Live-Übertragungen aus dem Katheterlabor und dem Operationssaal waren für sie die Gelegenheit, bei Eingriffen am Herzen zuzuschauen.

Chefarzt PD Dr. Christian Butter und sein Team präsentierten neue Möglichkeiten zur Behandlung von Vorhofflimmern, der häufigsten „gutartigen“ Rhythmusstörung. Deutschlandweit leiden daran etwa 800.000, vor allem ältere Menschen. Tendenz steigend. Mithilfe eines Roboters wurde in dem neuen hochmodernen Herzkatheterlabor bei einem Patienten Vorhofflimmern verödet, bei einem anderen das so genannte Vorhofohr verschlossen, um einen Schlaganfall zu verhindern. Dass auch das Herz ein „Ohr“ hat, vernahmen die vielen anwesenden medizinischen Laien übrigens mit Staunen.

Ebenso staunten sie über die neuen Möglichkeiten der Intensivmedizin, spannend geschildert von Chefarzt Dr. Georg Fritz am Beispiel der achtjährigen Danielle, die nach einem schlimmen Verkehrsunfall in Holland wieder auf die Beine kam. Bei ihr versagten Lunge und Nieren, tagelang schwebte sie in Lebensgefahr.

Bernau habe ein europaweit gut aufgestelltes Herzzentrum, betonte Udo Schmidt, Geschäftsführender Direktor der Immanuel Diakonie. „Doch bei aller Technik wollen wir Menschen mit Herz bleiben und die Zeit haben, füreinander da zu sein.“

Tiefe Einblicke ins Herz gab es auch bei einer Klappen-OP, die die Besucher ebenfalls live verfolgen konnten. „Bei jedem herzchirurgischen Eingriff ist es möglich, gleichzeitig Maßnahmen gegen ein Vorhofflimmern zu ergreifen“, so Chefarzt Prof. Dr. Johannes Albes, der neue thermische Verfahren vorstellte. Groß und verdient war der Beifall dann für die Herz-Experten, die einmal mehr bewiesen haben, dass sie fachlich top sind und enorm starke Nerven haben.

„Die Offenheit und Transparenz, mit der die Mitarbeiter Einblicke in ihre Arbeit geben, ist bemerkenswert und Aufklärung im besten Sinne“, zeigte sich Thomas Barta vom Brandenburgischen Gesundheitsministerium begeistert von der sachlichen und zugleich fesselnden Art der Präsentation und sprach damit vielen Besuchern aus dem Herzen. Denn wenn man über etwas gut Bescheid weiß, nimmt das Ängste und kann Vertrauen schaffen. Gekommen waren daher viele, die Bescheid wissen wollen, weil sie selbst oder ihre Angehörigen schon Herzprobleme haben.

Günter Marquardt aus Bernau meinte, dass der Tag des Herzzentrums kaum noch zu überbieten sei. Komplizierte medizinische Themen seien so präsentiert worden, dass auch er als 78-Jähriger alles gut habe verstehen können. Hut ab vor jedem der Ärzte, war das Fazit von Renate Tabbert. Stammgast beim Tag des Herzzentrums ist wie sie auch Knut Babies aus Spechthausen. Er war wieder beeindruckt von dem Können und den enormen technischen Möglichkeiten der Spezialisten.

Wer sich davon im Nachhinein ein Bild machen möchte, kann sich die komplette Veranstaltung als Videostream auf der Internetseite http://www.immanuel.de/einrichtungen/bernau/herzzentrum-brandenburg/tag-des-herzzentrums.url ansehen. Dort läuft auch der von Pressesprecher Günter Mahler präsentierte Film, in dem Krankenhausseelsorger, Krankenschwestern und Ärzte erzählen, was es für sie ganz persönlich bedeutet, mit Herz fürs Herz zu leben: http://www.immanuel.de/einrichtungen/immanuel-diakonie-gmbh/bereiche/unternehmenskommunikation/videos/mit-herz-furs-herz-sichtweisen-zur-seelsorge.url/view.

Auch 2012 wird es am ersten Novemberwochenende einen Tag des Herzzentrums geben. Andreas Linke, neuer Geschäftsführer des Immanuel Klinikums Bernau, lud schon am Sonnabend mit herzlichen Worten dazu ein. Dann geht es um „Starke Teams für schwache Herzen“.

 
 
 

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