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28.10.2020

Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg: Erstmalige Reparatur einer Trikuspidalklappe ohne OP in Brandenburg

Kardiologen des Herzzentrums Brandenburg haben erstmals in Brandenburg eine undichte Trikuspidalklappe mithilfe des interventionellen „TriClip“-Verfahrens repariert.

Kardiologische Intervention

In der kardiologischen Abteilung des Herzzentrums Brandenburg in Bernau ist in der vergangenen Woche zum ersten Mal in Brandenburg eine undichte Trikuspidalklappe mithilfe des interventionellen „TriClip“-Verfahrens erfolgreich repariert worden. Dieses Verfahren ist speziell für die Trikuspidalklappe konzipiert worden und vermeidet eine Operation am offenen Herzen. Die 87-jährige Patientin litt unter einer schweren Herzinsuffizienz (Herzschwäche), die durch die defekte Trikuspidalklappe des Herzens hervorgerufen wurde. Mittlerweile konnten weitere Patienten durch Anwendung dieses Verfahrens behandelt werden.

Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie liegt zwischen rechter Vor- und Hauptkammer und hat die Funktion eines Rückschlagventils, das das Zurückfließen des Blutes in den rechten Vorhof verhindert. Insbesondere im höheren Lebensalter kann es zu Undichtigkeiten der Trikuspidalklappe kommen, wenn sich die drei Segel der Klappe nicht mehr ausreichend aneinander legen. Dadurch entsteht ein Blutrückfluss, der die Pumpleistung der Herzens erschwert und zu Vorhofflimmern und Herzschwäche, begleitend auch zu einer Einschränkung der Nierenfunktion, führen kann. Symptome sind oftmals Wasser in den Beinen und im Bauch. Da die Patienten in der Regel sehr alt sind und an weiteren Erkrankungen leiden, ist eine operative Therapie häufig mit einem zu hohen Risiko verbunden. Es bleibt dann nur die medikamentöse Therapie in Form von Diuretika (Wassertabletten). Rund drei Millionen Menschen in Europa leiden unter einer solchen Trikuspidalklappeninsuffizienz.

Bei dem neuen Verfahren wird ein Clip über die Oberschenkelvene zum Herzen geführt, um zwei Segel der Trikuspidalsegel aneinander zu heften und so den Blutrückfluss in den rechten Vorhof zu unterbinden. Dadurch wird das Herz in die Lage versetzt, seine Pumpfunktion besser zu erfüllen. Die Symptome der Erkrankung werden gelindert und die Lebensqualität der Patienten verbessert sich deutlich.

Dieser Eingriff erweitert die Möglichkeiten der Therapie von Herzklappenfehlern in Kathetertechnik, die von Univ.-Prof. Dr. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie im Herzzentrum Brandenburg, und seinem Team durchgeführt werden und damit die Vorreiterrolle in der interventionellen Klappentherapie in der Hauptstadtregion unterstreicht. Bereits im Juli 2009 hatten Professor Dr. Butter und Dr. Neuss, Leitender Oberarzt der Abteilung Kardiologie, erstmals in Berlin-Brandenburg eine interventionelle Mitralklappenreparatur mit einem Clip ohne Operation durchgeführt. Inzwischen konnte bei mehr als 600 Patienten mit dieser kathetergestützten Technik die undichte Mitralklappe korrigiert werden, über 3.000 Patienten wurden seit 2008 mit einer neuen Aortenklappe ohne Operation versorgt.

Ansprechperson Presse

Dr. Fabian Peterson
Konzern-Pressesprecher
Immanuel Albertinen Diakonie
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T: 040 55 88-2412
M: 0175 269 04 74
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Basisinformationen

Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg
Das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg ist als Hochschulklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane ein Krankenhaus der Grundversorgung (Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie und Chirurgie) und Fachkrankenhaus für Herzmedizin. Insgesamt werden jährlich über 12.000 Patienten stationär und ca. 18.000 Patienten ambulant versorgt.

Das Herzzentrum Brandenburg zählt mit ca. 1.500 Herzoperationen und über 6.400 Behandlungen in vier Herzkatheterlaboren, wovon eines als Hybrid-Katheterlabor ausgelegt ist, und sechs Operationssälen, einer davon ein hochmoderner Hybrid-OP, zu den führenden Einrichtungen in Deutschland. Die Patienten aus der Metropolregion Berlin sowie dem In- und Ausland können in der medizinischen und pflegerischen Betreuung auf einen Erfahrungsschatz seit 1992 vertrauen.

Weitere Informationen:
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Immanuel Albertinen Diakonie
Die Immanuel Albertinen Diakonie ist im Januar 2019 aus dem Zusammenschluss vom Albertinen Diakoniewerk und der Immanuel Diakonie hervorgegangen und steht für gebündelte Kompetenz für Menschen in herausfordernden Lebenssituationen.

Dazu dienen Einrichtungen der stationären Krankenhausversorgung, der Altenhilfe, Hospize sowie Medizinische Versorgungszentren. Hinzu kommen die Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Angebote unter anderem in der Suchtkrankenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe und der psychosozialen Beratung. Eine hoch spezialisierte Akademie für Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Trägerschaft für eine themenverbundene Hochschulausbildung sowie Dienstleistungsgesellschaften runden das Angebot ab.

Mehr als 7.000 Mitarbeitende in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen erwirtschaften in 87 Einrichtungen einen Konzernumsatz von rund 630 Millionen Euro.

Weitere Informationen:
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Butter, Christian Univ.-Prof. Dr. med., Chefarzt, quer4,21 MB
 
 
 
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