Kardiologische Abteilung
Im Rahmen der Maximalversorgung mit überregionalem Versorgungsauftrag werden von der Abteilung für Kardiologie alle wesentlichen diagnostischen und therapeutischen Verfahren der modernen Kardiologie angeboten. Das Immanuel Herzzentrum Brandenburg sichert damit die kardiologische Versorgung nicht nur für das Land Brandenburg auf höchstem Niveau.

In vier Herzkatheterlaboren mit modernster Ausstattung werden jährlich mehr als 6.400 Behandlungen durchgeführt. Die Versorgung von Patienten mit akuten Koronarsyndromen und akuten Myokardinfarkten wird durch eine 24-Stunden-Bereitschaft durchgehend rund um die Uhr und auch an den Wochenenden sichergestellt. Durch den Hubschrauberlandeplatz ist die schnelle Erreichbarkeit des Herzzentrums bei akuten Notfällen jederzeit sichergestellt.
Es stehen sämtliche diagnostischen und therapeutischen Verfahren für die Durchführung von Eingriffen an Herzkranzgefäßen zur Verfügung. Diagnostisch wird der kardiovaskuläre Ultraschall ebenso wie die Druckdrahtmessung zur Klärung der hämodynamischen Relevanz von Koronarstenosen eingesetzt. Therapeutisch besteht eine große Expertise in den Intervention auch komplexer Koronarstenosen von Hauptstamm und Bifurkationsstenosen der großen Herzkranzgefäße. Bei schweren Verkalkungen besteht die Möglichkeit der Rotablation.
Neben den komplexen Koronarinterventionen haben sich in den letzten Jahren weitere Behandlungsschwerpunkte entwickelt, womit das Immanuel Herzzentrum Brandenburg das gesamte Behandlungsspektrum der modernen Kardiologie abdeckt.
Kathetergestützte Klappeneingriffe
Zum Leistungsspektrum gehören der kathetergestützte Aortenklappenersatz sowie die kathetergestützte Mitralklappenrekonstruktion bei Undichtigkeit der Mitralklappe. Bei diesem Defekt des Herzventils zwischen linkem Herzvorhof und linker Herzkammer können die Klappensegel per Katheter mit einem speziellen Metall-Clip („MitraClip“) verklammert und die Funktionsstörung dadurch deutlich gemindert werden.
Schrittmachereingriffe
Zum Bereich der Schrittmachereingriffe gehören die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Defibrillatoren werden wie Herzschrittmacher eingesetzt. Sie geben einen Elektroschock ab, wenn sie eine gefährliche Rhythmusstörung erkennen und normalisieren so den Herzschlag. Darüber hinaus zählt auch die Therapie von möglichen Komplikationen im Herzschrittmacher/Defibrillatoren-Bereich (z. B. Sondenentfernungen) zum Leistungsspektrum.
Elektrotherapie der Herzinsuffizienz
Zu den elektrotherapeutischen Maßnahmen zählt die Implantation von Systemen zur Verbesserung der Herzermüdung durch elektrische Impulse, sogenannte Resynchronisationssysteme, auch bezeichnet als OPTIMIZER. Weitere elektrotherapeutische Behandlungsmethoden sind die Cardiale Resynchronisationstherapie, die Cardiale Kontraktionsmodulation sowie die Vagusstimulation.
Diagnostik und Therapie kardiologischer Erkrankungen
Die Diagnostik kardiologischer Erkrankungen umfasst zum Beispiel Ultraschall in Herzkranzgefäßen sowie die Druckdrahtmessung. Zu den therapeutischen Maßnahmen zählen unter anderem die Behandlung der schweren Herzmuskelschwäche,
Kombinationseingriffe am Herzen und den großen Gefäßen wie Hals- und Beinschlagadern, sowie Eingriffe an herzfernen (peripheren) Blutgefäßen.
Chefarzt Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter

Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter leitet seit 2004 als Chefarzt die Abteilung für Kardiologie. Er hat zudem einen Lehrauftrag an der Medizinischen Fakultät der Charité in Berlin. 2015 wurde er als Professor für Innere Medizin und Kardiologie an die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane berufen.
Als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit langjähriger Berufserfahrung ist er spezialisiert auf Interventionelle Kardiologie, Elektrophysiologie und Herzinsuffizienz. In vielerlei Hinsicht leistete er Pionierarbeit. So baute er das transfemorale Aortenklappen-Programm auf, führte bislang mehr als 270 transfemorale Implantationen selbst durch und assistierte bei über 150 transapikalen Implantationen.
Darüber hinaus führte er das perkutane Mitralklappenrekonstruktionsprogramm mit MitraClip Register ein und behandelte mit diesem System bislang mehr als 120 Patienten. Mehrere Eingriffe, bei denen gerätegestützte Herzinsuffizienztherapien und interventionelle Behandlungen erstmals an Patienten eingesetzt wurden, initiierte und führte er.
Er ist Autor eines Lehrbuchs zur Kardialen Resynchronisationstherapie, veröffentlicht in verschiedenen nationalen und internationalen Fachzeitschriften und hält jährlich über 50 Vorträge in Deutschland sowie im Ausland. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Modernste Ausstattung und innovative Methoden
Die Behandlung von schweren Formen der Herzinsuffizienz erfolgt mit den modernen Methoden der Elektrotherapie wie cardiale Resynchronisationstherapie (CRT), cardiale Kontraktionsmodulation und Vagusstimulation und stellt einen wesentlichen Behandlungsschwerpunkt im Herzzentrum Brandenburg dar. Dabei können zum Teil modernste Behandlungskonzepte im Rahmen von wissenschaftlichen Studien angeboten werden.
Mit der zunehmenden Anwendung von cardialen Implantaten wie Herzschrittmachern und Defibrillatoren nimmt auch deren Komplikationen wie Systeminfektionen im gesamten Raum Berlin-Brandenburg leider kontinuierlich zu. Das Herzzentrum Brandenburg kann auch Patienten mit diesen oft schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen helfen und ist für den gesamten Raum Berlin-Brandenburg nahezu alleiniges Zentrum zur Entfernung dieser Aggregate. Hierzu steht neben den klassischen mechanischen Entfernungssystemen auch ein Excimer-Laser zur Verfügung. Durch die enge Kooperation mit der Herzchirurgie ist bei Komplikationen jederzeit ein chirurgisches Eingreifen zur Beherrschung der Komplikationen möglich.
Bei schweren Herzklappenerkrankungen hat die moderne interventionelle Kardiologie in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erreicht. Bei schweren Aortenstenosen haben ältere multimorbide Patienten manchmal ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko oder ein konventioneller operativer Aortenklappenersatz ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Für diese Patientengruppe gibt es jetzt die Möglichkeit eines minimal invasiven Aortenklappenersatzes in Kathetertechnik, wodurch den Patienten ein klassischer operativer Eingriff mit Eröffnung des Brustkorbes und Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erspart bleibt. Im Herzzentrum Brandenburg wird dieser Eingriff mit hohen Fallzahlen seit mehreren Jahren in einem festen erfahrenen Team durchgeführt. Die implantierenden Ärzte sind als Ausbilder für diese Technik international tätig.
Anmeldung für alle stationären Aufenthalte in der Kardiologie
Die Anmeldung für einen stationären Aufenthalt in der Kardiologie läuft über das Patienteninformationszentrum.
T: 03338 694-442
F: 03338 694-645
Öffnungszeiten des Patienteninformationszentrums
Montag | 7.00 - 18.30 Uhr |
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Dienstag | 7.00 - 18.30 Uhr |
Mittwoch | 7.00 - 18.30 Uhr |
Donnerstag | 7.00 - 18.30 Uhr |
Freitag | 7.00 - 18.30 Uhr |
Ambulante Behandlungsmöglichkeiten in der Kardiologie
Untersuchungen für Privatpatienten
Folgende ambulante Untersuchungen bieten wir an
(nur Privatpatienten):
- Belastungs-Rechtsherzkatheter
- Spiroergometrie
- Langzeit-EKG
- Langzeit-Blutdruckmessung
- ambulanter Herzkatheter
- Ultraschall des Herzens (Echokardiographie)
- Ultraschall des Herzens über Speiseröhre (transösophageales Echo-TEE)
- Kernspintomographie des Herzens (MRT) – nach Indikation
- Computertomographie des Herzens (Kardio-CT)
Privatpatienten vereinbaren einen Termin bitte
unter Tel. (0 33 38) 69 46 10
Herzschrittmacher-Ambulanz
Zur Nachbetreuung für Patienten nach Schrittmacher-, ICD- und Eventrecorderimplantationen.
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Herzinsuffizienz-Ambulanz
Für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz zur Evaluierung und Planung geeigneter kardiologischer und herzchirurgischer Therapieverfahren.
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