Koronarangiographie

Die Koronarangiographie ist eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, bei der die Herzkranzgefäße abgebildet werden. Ein Röntgenkontrastmittel wird in die Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter injiziert und mittels Röntgenstrahlen sichtbar gemacht. Die Aufnahmen werden heutzutage auf digitalen Speichermedien dokumentiert.

Was ist die Koronarangiographie?

In der Kardiologie hat die Darstellung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie) im Rahmen der sogenannten invasiven Linksherzkatheter-Diagnostik eine zentrale Bedeutung.

Die Koronarangiographie ist eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, bei der die Herzkranzgefäße abgebildet werden. Ein Röntgenkontrastmittel wird in die Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter injiziert und mittels Röntgenstrahlen sichtbar gemacht. Die Aufnahmen werden heutzutage auf digitalen Speichermedien dokumentiert.

Was ist die Ventrikulorgraphie?

Die Ventrikulographie (Darstellung der mit Kontrasmittel gefüllten linken Kammer in der Systole und Diastole) ist eine semiquantitave Untersuchungsmethode und erlaubt:

  • Regionale/globale Wandbewegungsstörung
  • Bestimmung der Ejektionsfraktion (Pumpfunktion)
  • Messung des Schlagvolumens
  • Darstellung und Einschätzung von Aorten- und Mitralklappeninsuffizienzen
  • Nachweis und Darstellung eines Ventrikelseptumdefekt
  • Bestimung der Wanddicke
  • Darstellung linksventrikulärer Raumforderungen

Wie wird die Koronarangiographie durchgeführt?

Nach Applikation einer Lokalbetäubung wird mit einer feinen Nadel die Arterie punktiert und ein dünner Draht in das Gefäß vorgeschoben. Über diesen wird eine kurze Schleuse in die Arterie eingeführt. Durch diese Schleuse werden die langen Katheter durch der Hauptschlagader (Aorta) in Richtung des Herzens vorgeschoben. Die Herzkranzgefäße gehen oberhalb der Aortenklappe direkt aus der Hauptschlagader (Aorta) ab. Die linke Herzkranzarterie teilt sich in zwei Hauptäste auf: Die Vorderwandarterie (RIVA) und die Seitenwandarterie (RCX). Die rechte Herzkranzarterie (RCA) versorgt die Herzhinterwand und geht getrennt aus dem Hauptschlagader ab. Nach Kontrastmittelgabe können mit Hilfe moderner Röntgentechnik die Herzkranzgefäße dargestellt und beurteilt werden.

In unserem Herzkatheterlabor wird die Koronarangiographie in ca. 80 % der Fälle über die linke Unterarmarterie (radial) und nur in ca. 20 % der Fälle über die Leistenarterie (femoral) durchgeführt.

Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass Blutungskomplikationen bei einem radialen Zugang über die Unterarmarterie wesentlich seltener sind und auch keine lange Bettruhe mit Druckverband nach der Herzkatheteruntersuchung notwendig ist.

Wie hat sich die Koronarangiographie entwickelt?

Die technischen Möglichkeiten haben in der modernen Kardiologie in den letzten Jahren so große Fortschritte gemacht, dass selbst viele der komplizierteren Eingriffe an den Herzkranzgefäßen mittlerweile von der Unterarmarterie (radial) durchgeführt werden können und ein transfemoraler Zugang von der Leistenarterie immer seltener erforderlich wird.

Erste Herzkatheteruntersuchung: Werner Forßmann schob sich 1929 einen langen dünnen Katheter im Selbstversuch von einer Armvene bis in den Rechten Vorhof des Herzens und dokumentierte dies mit einem Röntgenbild. Cournand und Richards begannen 1939 die Herzkatheteruntersuchung am Menschen zu erforschen. Alle drei erhielten 1956 den Nobelpreis.

Wozu dient die Koronarangiographie?

Die Koronarangiographie im Rahmen der Linksherzkatheteruntersuchung dient der Darstellung/Beurteilung der Herzkranzgefäße sowie gfls. der koronaren Bypässe nach einer Bypass-Operation.

Sie erlaubt die Beurteilung von Gefäßverschlüssen und Engstellen und ist Voraussetzung für die Therapieentscheidung bezüglich der Aufdehnung oder Wiedereröffnung von Herzkranzgefäßen.

Trotz aller Fortschritte im Bereich der anderen bildgebenden Verfahren wie Computertomographie, MRT oder Echokardiographie ist die Koronarangiographie derzeit weiterhin das wichtigste Standardverfahren zur Beurteilung der Herzkranzgefäße.

Was sind die Indikationen der Koronarangiographie?

  • Akuter Herzinfarkt (mit/ohne ST-Strecken-Hebungen im EKG)
  • Stabile/instabile Angina pectoris
  • V. a. koronare Herzerkrankung
  • V.a. Durchblutungsstörungen an den Herzkranzgefäße durch auffällige Befunde in der cardialen Vordiagnostik (Belastungs-EKG mittels Ergometie, Echokardiographie unter Belastung oder evtl. sogar in Ruhe, Kardio-MRT, Kardio-CT, Myokardszintigraphie)
  • Kontrollangiographie im Einzelfall nach Interventionen von Risikopatienten vor allem am Hauptstamm
  • Ventrikuläre Herzrhythmusstörung/überlebter plötzlicher Herztod
  • Nach Reanimationen
  • Herzinsuffizienz unklarer Genese
  • Diagnostik vor cardialer Operation/Intervention bei angeborenen oder erworbenen Herzfehlern

Inwieweit ist mit Komplikationen bei der Koronarangiographie zu rechnen?

Die klinisch bedeutsamen Komplikationen bei diagnostischer Herzkatheruntersuchung liegen unter 1%.

 
 
 
 
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    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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