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Blutwerte geben Hinweise auf die Herzfunktion

Zur kardiologischen Diagnostik gehört immer auch eine Untersuchung Ihres Blutes, denn dieses gibt schon viele Hinweise auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Darüberhinaus gibt es einige spezielle Blutwerte, die auf die Funktion des Herzens schließen lassen. Hier sehen Sie eine Auswahl im Überblick:

Karidiales Troponin

Kardiales Troponin ist ein Proteinkomplex, den die Herzmuskelzellen bei einer Schädigung, z.B. durch einen Herzinfarkt, ins Blut abgeben. Der Nachweis eines erhöhten Troponinspiegels im Blut kann also auf einen Herzinfarkt oder eine andere Schädigung des Herzmuskel hinweisen, selbst wenn das EKG unauffällig ist.

Es gibt drei verschiedene Typen von Troponinen: cT (tropomyosion-bindend), cI (inhibitorisch, d.h. unterbindend) und C (calcium-bindend). cT und cI werden im Herzmuskel ausgeschüttet und sind darum für die Diagnostik besonders relevant. Nachdem ein Herzinfarkt begonnen hat, kann noch über Tage ein erhöhter Wert von Troponin im Blutserum nachgewiesen werden.

LDH - L-Lactatdehydrogenase

L-Lactatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das praktisch in allen Zellen des menschlichen Körpers vorkommt und im Blutplasma oder –serum nachgewiesen werden kann. Steigt der Wert im Blut an, deutet es darauf in, dass wesentlich mehr Körperzellen als gewöhnlich abgestorben sind und so ihre Bestandteile, darunter das LDH, in den Blutkreislauf abgegeben haben.

Die Ursache kann ein vermehrtes Absterben von Herzmuskelzellen und damit einen Herzinfarkt sein. Aber auch andere Organschädigungen z.B. von Lunge, Leber, Galle, Muskeln oder Blut können den LDH-Wert beinflussen, darum müssen zur Diagnoste weitere Parameter hinzugezogen werden.

Creatin-Kinase

Creatin-Kinase (CK) ist ein Enzym, das man in allen Muskelzellen des Körpers und im Gehirn finden kann. CK-MB ist dabei die spezielle Form in Herzmuskeln. Steigt der CK-Wert im Blut an und überschreitet der Anteil von CK-MB dabei einen Grenzwert, deutet dies auf die Schädigung der Herzmuskulatur hin, es könnte also ein Herzinfarkt vorliegen. Für eine sichere Diagnose müssen aber noch weitere Untersuchungen vorgenommen werden.

h-FABP

h-FABP (heart-type-Fatty-Acid-Binding-Protein) ist ein Eiweiß, das am Fettsäurestoffwechsel des Organismus beteiligt ist und sich vorwiegend im Herzmuskelgewebe vorfindet. Wenn bei einem Herzinfarkt Muskelzellen im Herzen absterben, wird das Protein h-FABP ins Blut abgegeben und kann schon nach kurzer Zeit dort nachgewiesen werden. Der FABP-Wert ist also eine Möglichkeit über Blutuntersuchungen zeitnah einen Herzinfarkt nachzuweisen.

CRP - C-reaktives Protein

C-reaktives Protein (CRP) ist ein Eiweiß im Blut, das sich bei Entzündungen im Körper deutlich erhöht. So kann ein Anstieg z.B. auf bakterielle Infektionen schließen lassen, die die Herzklappen, die Herzinnenhaut (Endokarditis), den Herzmuskel (Myokarditis) oder den Herzbeutel (Perikarditis) betreffen können.

Der CRP-Wert steigt jedoch bei einer Vielzahl akuter Entzündungen, wie Blinddarmentzündung, Lungenentzündung oder Harnwegsinfekten. Darum müssen noch weitere Untersuchungen für eine sichere Diagnostik herangezogen werden.

Procalcitonin

Procalcitonin (PCT) ist ein sogenanntes Prohormon, eine Vorstufe des Hormons Calcitonin. Es wird bei Infektionen verstärkt produziert und ins Blut abgegeben. Ein erhöhter PCT-Spiegel kann ein Hinweis auf eine akute schwere bakterielle Infektion wie eine Sepsis oder ein Endokarditis sein, genügt jedoch nicht als einziger Indikator.

Es müssen unbedingt noch andere Analysen und Untersuchungen hinzugezogen werden, um eine sichere Diagnose stellen zu können.

BNP - Brain Natriuretic Peptide

Brain Natriuretic Peptide (BNP) ist ein Hormon, das ist den Muskelzellen des Herzens produziert und ins Blut abgegeben wird, wenn die Herzkammern zu stark gedehnt werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein bei einer sinkenden Pumpleistung, der Herzinsuffizienz.