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Was versteht man unter intrakoronarer Druckmessung?

Unter intrakoronarer Druckmessung versteht man die direkte Blutdruckmessung in den Herzkranzarterien, das Ausmaß der Einschränkung des Blutflusses in einem verengten Gefäß kann so exakt analysiert werden.

Ablauf der Untersuchung

Das Verfahren kann während einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Es ist schmerzlos und dauert nur wenige Minuten. Ein spezieller, hauchdünner Draht wird in das Herzkranzgefäß eingebracht. An der Spitze des Drahtes befindet sich ein Mikrosensor zur Druckbestimmung. Die ermittelten Werte erlauben eine exakte Aussage, ob das Herzmuskelgewebe durch das verengte Herzkranzgefäß noch mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird und ob Beschwerden wie z.B. „Angina pectoris“ durch diese Gefäßengstellung verursacht werden oder nicht.

Darstellung der Messergebnisse der Untersuchung - Immanuel Herzzentrum Brandenburg in Bernau - Diagnostik - Intrakoronare Druckmessung
Darstellung der Messergebnisse der Untersuchung

Wann ist eine intrakoronare Druckmessung sinnvoll?

Unter Umständen können während der Herzkatheteruntersuchung mittels Röntgenstrahlen und unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Vorbefunde wie EKG, Belastungs-EKG, Stressechokardiographie oder Myokardszintigraphie Engstellen der Herzkranzgefäße nicht eindeutig eingeschätzt werden. Hier kann die intrakoronare Druckmessung unmittelbar erfolgen.

Das Ergebnis der Druckmessung steht sofort zur Verfügung, so dass bei Notwendigkeit einer Behandlung keine Zeit verloren geht. Sollte z.B. eine Ballondilatation oder Stentimplantation des verengten Gefäßes erforderlich sein, kann dies unverzüglich während der gleichen Untersuchung durchgeführt werden. Eine neue, zweite Herzkatheteruntersuchung ist somit nicht erforderlich. Im Anschluss an eine Ballondilatation oder Stentimplantation kann wiederum mittels intrakoronarer Druckmessung der Erfolg der Behandlung umgehend kontrolliert werden.