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Was ist eine periphere Arterielle Verschlusskrankheit?

Die periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist ein durch Gefäßverkalkungen bedingter Durchblutungsmangel in den Beinen oder – seltener – den Armen. Wegen der oft typischen Schmerzen beim Gehen und dem häufigen Zusammenhang mit dem Rauchen wird sie landläufig auch als „Raucherbein“ oder als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet. Die Betroffenen müssen z. B. immer wieder vor Schaufenstern stehen bleiben bis die Schmerzen abgeklungen sind.

Was sind die wichtigsten Symptome?

Je nach Schweregrad wird die Periphere Arterielle Verschlusskrankheit üblicherweise in vier Stadien eingeteilt. Die erste Krankheitsstufe verursacht noch keine Beschwerden. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung und zunehmender Verengung der Gefäße treten folgende Symptome auf:

Was können mögliche Ursachen sein?

Ganz ähnlich wie die Koronare Herzkrankheit oder der Herzinfarkt geht die periphere arterielle Verschlusskrankheit fast immer auf eine Verkalkung der Gefäßwände, die sogenannte Arteriosklerose, zurück. Betroffen sind insbesondere die Arterien des Beckens und der Beine. Wichtige Risikofaktoren für den Verkalkungsprozess sind:

Diagnose von peripherer Arterieller Verschlusskrankheit

Die Diagnose der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit ist, gerade bei Vorliegen typischer Beschwerden, vergleichsweise einfach.

Therapieschritte bei peripherer Arterieller Verschlusskrankheit

Die Behandlung der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit hat das Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen und die mit dem Fortschreiten der Erkrankung mitunter notwendigen Amputationen zu vermeiden. Dazu gibt es verschiedene Strategien:

 

Ursachenbekämpfung

Verzicht auf Nikotin, regelmäßige körperliche Bewegung, Behandlung eines eventuell vorliegenden Bluthochdrucks und Diabetes, Senkung des Cholesterins.

kontrolliertes Gehtraining

Dies kann die Beindurchblutung durch Ausbildung körpereigener Umgehungskreisläufe verbessern.

Medikamente
Auch bestimmte Medikamente können hilfreich sein. So verbessern Mittel wie Acetylsalicylsäure, besser bekannt als "Aspirin", die Fließeigenschaften des Blutes.

Katheter-Eingriffe an den Gefäßen
Über eine Gefäßpunktion an der Leiste schiebt der Arzt einen aufblasbaren Ballonkatheter an die betreffende Engstelle. Die Verengung wird mittels Ballondruck aufgedehnt und mit einer Gefäßstütze, oder "Stent", von innen geschient. Insbesondere bei kürzeren Gefäßverengungen ist die Methode erfolgreich.

gefäßchirurgische Verfahren
Beispielsweise können Gefäßverkalkungen an den Oberschenkelarterien mitunter chirurgisch ausgeschält werden. Auch lassen sich an verschiedenen Stellen Gefäßbrücken, sogenannte Bypässe, anlegen. Dabei werden sowohl körpereigene Venen als auch Kunststoff-Gefäßprothesen aus Teflon zur Überbrückung der verengten Arterien genutzt.

Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Verkalkungen der arteriellen Gefäßwand (Arteriosklerose) als Folge eines Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht oder Vererbung können zu Verengungen (Stenosen) der Blutgefäße führen. Diese können überall entstehen, manifestieren sich im Körper aber an bevorzugten Stellen (Prädilektionsstellen). Häufig sind daher Stenosen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit, KHK) sowie der Halsschlagader (Arteria carotis), den Nierenarterien, den Arterien des Beckens und der Beine.

Seltener finden sich Verengungen an der Armarterie. Hier zumeist direkt am Abgang aus der Hauptschlagader. Übersteigen die Stenosen 50% des Gefäßdurchmessers entstehen Symptome der Minderdurchblutung. Die spezielle Situation der A. carotis wird in einem gesonderten Kapitel behandelt. Bei den peripheren Blutgefäßen, insbesondere des Beckens und der Beine manifestieren sich die Symptome der Minderdurchblutung vornehmlich bei Belastung, wenn die Muskulatur des Bewegungsapparates zur Funktion mehr Sauerstoff als in Ruhe benötigt. Es kommt aufgrund des Sauerstoffmangels (Ischämie) zur Ausschüttung von Milchsäure (Laktat) und damit verbundenen Schmerzen. In Abhängigkeit von der Schwere der Durchblutungsstörung werden die klinischen Symptome in Gruppen eingeteilt, um die jeweilige Anforderungen an die Diagnostik und die Behandlungsnotwendigkeit abschätzen zu können. Diese geschieht nach der Einteilung von Fontaine (Abb. 1).

Bei den Stadien I und IIa kann abgewartet werden. Im Gegensatz zur KHK droht bei der peripheren AVK nicht unbedingt eine Notfallsituation, wie die des Herzinfarktes. Dem Patienten wird Gehtraining empfohlen. Dies führt in Verbindung mit durchblutungserleichternden Medikamenten, z. B. Thrombozytenaggregationshemmern (hindern die Blutplättchen an der Verklumpung und verbessern somit die Fließeigenschaften in kleinen Gefäßen) zur Ausbildung neuer kleiner Blutgefäße (Neoangiogenese), allerdings nur in begrenztem Maße. Ab einer AVK IIb wird eine weiterführende Diagnostik empfohlen.

Diagnostik

Therapien der pAVK in den einzelnen Regionen (Abb. 2)

Besondere Verfahren bei komplizierten Mehretagen-Verschlüssen oder anderen Risiken:

Extraanatomische Bypasse: Von der Armarterie zu einer oder beiden Leistenarterien (Axillo-femoraler oder axillo-bifemoraler Bypass (Abb. 7). Querbypass von der gegenseitigen Becken oder Leistenarterie zur Leistenarterie (Iliaco-femoraler „cross over“ Bypass; femoro-femoraler „cross-over“ Bypass) (Abb. 8).