Lungenembolien- und tumore
Viele Patienten mit Arteriosklerose leiden aufgrund des gemeinsamen Risikofaktors „Rauchen“ auch an Lungengerüsterkrankungen. Wird im Rahmen einer Herzbehandlung ein Lungentumor entdeckt, und ist eine Herzoperation ohnehin geplant, lässt sich der Eingriff bisweilen nutzen, um den Lungentumor ebenfalls zu entfernen.
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Behandlung von Lungentumoren im Zusammenhang mit Herzerkrankungen
Aufgrund des gemeinsamen Risikofaktors „Rauchen“ leiden überproportional viele Patienten mit Arteriosklerose auch an Lungengerüsterkrankungen und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom). Nicht selten wird daher im Rahmen der Vorbereitung zur Herzoperation ein Lungentumor entdeckt. Ist eine Herzoperation ohnehin geplant, lässt sich diese dann bisweilen nutzen, um den Tumor in der Lunge ebenfalls zu entfernen. Ob eine solche Simultanoperation möglich und sinnvoll ist, muss allerdings für jeden Patienten individuell abgewogen werden. Herz- und Thoraxchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten arbeiten dabei zur optimalen Therapieplanung in einem interdisziplinären Team zusammen.
Eine enge Kooperation von Herz- und Thoraxchirurgen ist auch dann erforderlich, wenn zwar keine Herzerkrankung vorliegt, der Lungentumor sich aber sehr nah an den anatomischen Herzstrukturen befindet – und die Tumorentfernung nur mithilfe begleitender Reparaturmaßnahmen am Herzen selbst möglich ist. Auch hier muss in der präoperativen Vorbereitung interdisziplinär das Vorgehen genau abgewogen werden.
Hinzu kommt, dass die Behandlung von Lungenkrebs neben der chirurgischen Intervention in der Regel auch eine Strahlen- und Chemotherapie umfasst. Dies kann die Immunabwehr und die Wundheilung bei einer Herzoperation erheblich beeinträchtigen. Die Krebstherapie muss daher zeitlich stets auf einen eventuell notwendigen herzchirurgischen Eingriff abgestimmt werden. Oft kann es sinnvoll sein, zunächst das Herzleiden und erst in einem zweiten Schritt den Lungentumor zu behandeln.
Lungentumore entwickeln sich langsam über Jahre und führen somit nur in ganz seltenen Fällen zu einer Notfallsituation ganz im Gegensatz zu Herzerkrankungen. Daher gilt vor einer Lungenoperation ein behandlungsbedürftiges Herzleiden kardiologisch oder herzchirurgisch zu behandeln, um danach die geeignete Therapie für den Lungentumor zu wählen. Dies kann durchaus auch erst nach dem stationären Aufenthalt und einer kardiovaskulären Rehabilitation erfolgen, da es bei der Behandlung von Lungentumoren in den allermeisten Fällen, entgegen landläufiger Meinung, nicht auf einen Tag oder eine Woche mehr oder weniger ankommt.
Was ist eine Lungenembolie?
Eine Lungenembolie ist ein Verschluss einer Lungenarterie durch einen sogenannten Embolus – zumeist handelt es sich um ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel aus den Becken- oder Beinvenen. Die Embolie entsteht, indem sich bei einer Thrombose ein Blutpfropf losreißt und mit dem Blutstrom in die Lunge gelangt und dort zu erheblichen Verstopfungen führt. Dadurch wird die Pumpleistung des Herzens und die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff, sowie die Entfernung des Kohlendioxids aus dem Körper beeinträchtigt.
Während Lungenembolien in kleinen Gefäßen mitunter gar nicht bemerkt werden, kann die Verstopfung einer größeren Lungenarterie lebensbedrohlich verlaufen und ist ein medizinischer Notfall. In den allermeisten dieser Notfälle gelingt eine medikamentöse Auflösung der Gerinnsel (Lyse). In Einzelfällen muss dies aber auch herzchirurgisch mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine erfolgen (Trendelenburg-Operation). In seltenen Fällen werden Lungenembolien z. B. auch durch Luftbläschen, Fetttröpfchen oder Fruchtwasser verursacht.
Die Lungenembolie kann auch als chronisches Leiden auftreten. Ständige geringe Gerinnsel-Verschleppungen führen nach und nach zu einer fortschreitenden Verstopfung der Lungengefäße. Eine medikamentöse Auflösung ist dann nicht mehr möglich, da diese Ablagerungen stark verfestigt sind. Chirurgisch besteht aber in ausgewählten Fällen die Möglichkeit, diese Ablagerungen auszuschälen und die Lungengefäße damit wieder durchgängig zu machen (pulmonale Thrombendarteriektomie, PTE). Dieses Verfahren ist sehr anspruchsvoll und mit Risiken behaftet. Auch hier muss daher bei jedem Patienten individuell abgewogen werden, ob die Risiken des Eingriffs gegenüber dem Nutzen vertretbar sind.
Was sind die wichtigsten Symptome bei einer Lungenembolie?
- Schnelle und beschwerliche Atmung
- Husten, der mitunter blutig sein kann
- Brustschmerzen, insbesondere beim Einatmen
- Schneller Puls, Herzrasen
- Unruhe, Beklemmung,
- Schweißausbruch
- Bläuliche Verfärbung (Zyanose) der Lippen und Fingernägel
Was können mögliche Ursachen für eine Lungenembolie sein?
Die unmittelbare Ursache einer Lungenembolie ist fast immer eine Thrombose in den Venen.
Wichtige Risikofaktoren sind:
- Längeres Liegen, z. B. nach einer Operation
- Übergewicht
- Rauchen
- Verhütungsmittel (Pille)
- Krampfadern
- Herzkrankheiten, wie etwa Vorhofflimmern
- Bestimmte Krebserkrankungen
- Genetisch bedingte (erbliche) Thromboseneigung
Diagnose von einer Lungenembolie
- Röntgenaufnahme des Brustkorbs
- EKG und Blutuntersuchungen
- Herzultraschall (Echokardiographie)
- Darstellung der Lungengefäße (Angiographie) mit verschiedenen Methoden, insbesondere kontrastmittelunterstützte Computertomographie
Therapie von einer Lungenembolie
Die Therapie der Lungenembolie richtet sich nach dem Schweregrad.
Ruhe, Sauerstoff und Medikamente
Zu den generellen Maßnahmen auch bei leichteren Embolien zählen Bettruhe sowie die Gabe von Sauerstoff und gerinnungshemmenden Medikamenten. Diese werden auch nach Abklingen der Symptome zur Vermeidung erneuter Thrombosen eine längere Zeit verabreicht.
Lyse-Therapie
Bei schweren Lungenembolien werden über einen Venenkatheter zudem spezielle Substanzen gegeben, die das Blutgerinnsel in der Lungenarterie auflösen können(sogenannte Lyse-Therapie).
Katheter-Eingriff
Mitunter führen Ärzte einen Katheter-Eingriff durch: Dabei wird ein Herzkatheter von der Leiste her bis in das verstopfte Lungengefäß vorgeschoben, um den Blutpfropf mechanisch zu zerkleinern (Katheterfragmentation).
Chirurgische Intervention
In Ausnahmefällen wird das Blutgerinnsel mithilfe eines herzchirurgischen Eingriffs entfernt. Auch bei chronischen Lungenembolien aufgrund ständiger Verschleppung kleinerer Blutgerinnsel kann eine chirurgische Intervention hilfreich sein. Allerdings müssen die Risiken des komplexen Eingriffs stets gegen den erwarteten Nutzen individuell abgewogen werden.