Konventioneller Herzklappenersatz

Beim konventionellen chirurgischen Herzklappenersatz werden über den geöffneten Brustkorb und unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine künstliche oder biologische Klappenprothesen eingesetzt.

Einsatz der Herz-Lungen-Maschine

Generell setzen konventionelle Klappen-Operationen die Eröffnung der Brust mit Durchtrennung des Brustbeins sowie den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine voraus. Das Herz wird hierbei stillgelegt, eine Vollnarkose ist in jedem Fall nötig.

Ablauf einer konventionellen Herzklappen-Operation

Eine konventionelle Herzklappen-Operation umfasst typischerweise folgende Schritte:

  • Nach Einleiten einer Allgemeinnarkose durchtrennen die Ärzte das Brustbein und öffnen den Brustkorb.
  • Eine Herz-Lungen-Maschine wird angeschlossen: Der Apparat saugt Blut aus den Hohlvenen an, sättigt es mit Sauerstoff und pumpt es in die Hauptschlagader zurück. Damit übernimmt die Maschine die Kreislauffunktion.
  • Das Herz selbst kann jetzt mit speziellen Infusionen stillgelegt werden – der Operateur arbeitet am ruhenden Herzmuskel.
  • Die defekte Klappe wird entweder durch eine Prothese ersetzt oder, falls möglich und sinnvoll, durch spezielle chirurgische Techniken wiederhergestellt.
  • Das Blut wird wieder durchs Herz geleitet und wärmt es an; das Organ beginnt oft spontan oder aber mithilfe von elektrischen Impulsen zu schlagen.
  • Nach Ultraschall-Kontrolle der Herzklappenfunktion koppelt das Operationsteam die Herz-Lungen-Maschine ab.
  • Das Brustbein wird verdrahtet, der Brustkorb verschlossen.

Künstliche oder biologische Herzklappenprothese?

Bei der Wahl des Herzklappenersatzes bestehen zwei Möglichkeiten:
  1. Der Ersatz mit einer sogenannten künstlichen Klappe. Solche Klappen halten sehr lange, sogar länger als ein Menschenleben. Der Patient muss aber lebenslänglich blutverdünnende Medikamente einnehmen (Falithrom™, Marcumar™).
  2. Der Ersatz durch eine sogenannte biologische Klappe. Bei diesen Klappen müssen nur für eine kurze Zeit von etwa 3 Monaten blutverdünnende Medikamente gegeben werden, bis die Klappe eingeheilt ist. Danach können die Medikamente ganz abgesetzt werden. Ein Nachteil ist jedoch, dass diese Klappen nur einen begrenzten Zeitraum im Körper halten. Nach etwa 10 Jahren sind sie meist verschlissen und müssen in einer erneuten Operation ausgetauscht werden.
Beispiele für künstliche bzw. biologische Herzklappenprothesen

Für jeden Patienten die individuell passende Prothese

Bei beiden Klappentypen gibt es verschiedene moderne Modelle, die der jeweiligen individuellen Situation im Körperinneren angepasst sind. Es gibt z. B. Herzklappen für Patienten mit besonders kleinen Schlagadern, oder Herzklappen, die ganz ohne Gerüst auskommen und z. B. für sehr junge Patienten in Frage kommen. Die Entscheidung für eine dieser beiden Möglichkeiten und die speziellen Modelle ist also nicht ganz einfach. Der Sie behandelnde Chirurg wird Sie beraten und mit Ihnen zusammen die für Sie am besten geeignete Klappe auswählen.

Nach Ihrem Klappenersatz erhalten Sie von uns zusätzliche Unterlagen (Klappenpass, Verhaltensregeln, Ernährungsinformationen), die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung für Sie vorbereitet worden sind.

 
 
 
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Notfallnummern

  • Notarzt:
    112
    Rettungsstelle:
    +49 3338-69 45 21

Ansprechpartner

  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Johannes Albes
    Chefarzt der Abteilung Herz- und Gefäßchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Gudrun Gaal
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
    16321 Bernau bei Berlin
    T 03338 694-510
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