TAVI ist ein minimalinvasives kathetergestütztes Verfahren zur Implantation von biologischen Aortenklappenprothesen. Im Gegensatz zum Aortenklappenersatz wird die erkrankte Klappe bei diesem Eingriff nicht entfernt.
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Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Immanuel Herzzentrum Brandenburg
Ladeburger Straße 17
16321 Bernau bei Berlin
Kathetergestützte minimalinvasive Implantation einer Aortenklappenprothese für Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko. Für Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko aufgrund des Alters oder von Begleiterkrankungen besteht neben der offen-chirurgischen Implantation von Aortenklappenprothesen ein kathetergestützes Verfahren ( TAVI ). Hierbei wird eine biologische Aortenklappenprothese, welche auf ein Kathetersystem montiert ist implantiert. Der Zugang erfolgt i.d.R. entweder über die Leistengefäße (transfemoral) oder über die Herzspitze (transapikal).
Im Gegensatz zum offen-chirurgischen Aortenklappenersatz wird hierbei die erkrankte Klappe nicht entfernt, sondern durch die Prothese an die Wand der Aorta gedrückt und fixiert.
Katheterklappe
Die beiden Methoden sind noch relativ neu. Gegenwärtig können mit diesen beiden Techniken allerdings nur biologische Herzklappen eingesetzt werden. Über die Langzeit-Haltbarkeit dieser biologischen Klappen ist gegenüber konventionellen biologischen Klappen somit letztlich noch wenig bekannt. Aus diesem Grund werden die beiden Verfahren daher gegenwärtig nur bei betagten Patienten durchgeführt, bei denen eine geringere Langzeit-Haltbarkeit der ersetzten Klappe akzeptiert werden kann.
Welche der beiden Techniken in Frage kommen, muss mit mehreren Untersuchungen und gegebenenfalls einer vorbereitenden kathetergestützten Ballon-Erweiterung der Aortenklappe im Vorfeld geklärt werden. Die beiden Eingriffsarten können somit nicht als Notfalleingriff durchgeführt werden.
Die bereits vorliegenden Ergebnisse sind vielversprechend. Gegenüber dem konventionellen Aortenklappenersatz zeigen sich aktuell nur geringe Qualitätsverluste, allerdings konnte auch noch kein erheblicher Vorteil des Verfahrens auf lange Sicht abseits der geringeren Belastung durch den Eingriff gesehen werden. Dennoch hat sich TAVI in den Deutschen Herzzentren zunehmend etabliert. Gegenwärtig werden bereits 30 % aller isolierten Aortenklappeneingriffe als TAVI durchgeführt.
Historische Wurzeln und Entwicklung der Therapieform
Diese Therapieform wurde 2002 erstmalig am Menschen angewandt und hat seit 2007 zunehmend Verbreitung gefunden. Im Jahre 2012 wurden weltweit bereits ca. 60000 Transkatheter-Implantationen durchgeführt.
Deutschland weist im internationalen Vergleich die größte Erfahrung mit dieser Technik auf. Innerhalb Deutschlands zählt das Herzzentrum Brandenburg zu den sog. „high volume“-Zentren mit hohen Implantationszahlen und verfügt über große Erfahrung. Die implantierenden Ärzte aus den Abteilungen Kardiologie und Herzchirurgie sind international als Ausbilder dieser Technik tätig.
Welche Krankheitsbilder werden mit TAVI behandelt?
Vornehmlich die Aortenklappenstenose wird mit diesem Verfahren behandelt.
Was wird bei TAVI gemacht und was bewirkt es?
Beim Vorliegen einer höhergradigen symptomatischen Aortenklappenstenose ist der Ersatz der erkrankten Klappe durch eine Klappenprothese die Therapie der Wahl.
Der offen-chirurgische Aortenklappenersatz ist eine langjährig etablierte Therapie mit exzellenten Langzeitergebnissen und geringem perioperativen Risiko.
Für Patienten, die aufgrund von Alter und Begleiterkrankungen ein erhöhtes Operationsrisiko aufweisen, steht als minimalinvasives kathetergestütztes Verfahren die TAVI ( transkatheter Aortenklappenimplantation ) zur Verfügung, welche für inoperable Patienten sowie für Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko nachweislich von Vorteil ist.
Was sind die einzelnen Therapieschritte?
In Allgemeinnarkose erfolgt die Etablierung des Zugangsweges, beim transfemoralen Zugang als Punktion der Leistengefäße, beim transapikalen Zugang über einen ca. 10 cm lange Schnitt über der Herzspitze am seitlichen Brustkorb.
Nach Einsetzten einer Schleuse am Zugangsort wird die Aortenklappe mit einem Draht passiert, über welchen die weiteren Schritte erfolgen.
Dia Aortenklappe wird nun mittels eines Ballons, der über den Draht in die Klappe vorgebracht wird geweitet (Valvuloplastie).
Nach Rückzug des Ballons wird die Klappenprothese, welche auf ein Kathetersystem montiert ist über den Draht platziert und in der erkrankten Klappe freigesetzt. Die erkrankte Klappe wird hierbei an die Wand der Aorta gedrückt und durch die neue Klappe fixiert.
Nach angiographischer Kontrolle der neuen Klappe wird der Katheter entfernt.
Als letzter Schritt werden Draht und Schleuse entfernt, die Punktionsstelle wird mittels Nahtsystemen verschlossen.
Cribier A, Eltchaninoff H, Bash A, Borenstein N, Tron C, Bauer F, Derumeaux G, Anselme F, Laborde F, Leon MB. Percutaneous transcatheter implantation of an aortic valve prosthesis for calcific aortic stenosis: first human case description. Circulation. 2002;106(24):3006-8
Studien zur Therapieform
Rotational angiography for pre-interventional imaging in transcatheter aortic valve implantation
Meyhoefer J. MD, Ahrens J. MD, Neuss M. MD, Hölschermann F. MD, Schau T. MD, Butter C, MD. Cath Cardiovasc Interv. 79:756–765 (2012)
TAVI Nachsorge
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Nachsorge bei TAVI mit PD Dr. med. C. Frerker und Univ.-Prof. Dr. med. C. Butter Teil 1
PD Dr. med. Christian Frerker, Oberarzt und Leiter strukturelle Herzerkrankungen Medizinische Klinik II des Universitären Herzzentrums Lübeck und Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung Kardiologie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg im Gespräch über Nachsorge nach einer kathetergestützten minimalinvasive Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI).
Mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von Medtronic.
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Nachsorge bei TAVI mit PD Dr. med. C. Frerker und Univ.-Prof. Dr. med. C. Butter Teil 2
PD Dr. med. Christian Frerker, Oberarzt und Leiter strukturelle Herzerkrankungen Medizinische Klinik II des Universitären Herzzentrums Lübeck und Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung Kardiologie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg im Gespräch über Nachsorge nach einer kathetergestützten minimalinvasive Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI).
Mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von Medtronic.