Ereignisrecorder

Hierbei handelt es sich um unter der Haut implantierbare Aggregate zur genauen Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Sie funktionieren im Prinzip wie ein Mini-Langzeit-EKG und finden vor allem bei Patienten Verwendung die unter wiederkehrenden, kurzzeitigen Ohnmachtsanfällen mit unklarer Ursache leiden.

Was ist ein Ereignisrecorder?

Ein Ereignisrecorder (auch "Event"- oder "Loop"-Recorder) ist ein unter die Haut zu implantierendes Überwachungsgerät (etwa so groß wie ein USB-Stick), das zur Speicherung von Herzrhythmusstörungen und damit zu deren Diagnose dient.

Wie hilft ein Ereignisrecorder?

Leidet ein Patient gehäuft an rezidivierenden, kurzzeitigen Ohnmachtsattacken mit vollständigem Verlust der Muskelspannung und findet sich auch nach gründlicher Diagnostik in alle möglichen Richtungen keine Ursache, wird die Indikation zur Implantation eines Ereignisrecorders unter die Haut des Patienten gestellt. Dieser Ereignisrecorder kann über die Zeit von etwa 3 Jahren auffällige Herzrhythmusstörungen speichern. In den Nachsorgeuntersuchungen kann durch den Arzt in über 90% der Fälle eine kardiale Diagnose zu den Symptomen des Patienten gestellt oder ausgeschlossen werden. Sinnvoll ist in einigen Fällen auch die Kombination mit der Telemedizin.

Therapie

Das Gerät wird in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) unter die Haut, oberhalb der Muskulatur, implantiert. Dazu ist lediglich ein 3 cm langer Schnitt nötig. Der Ereignisrecorder zeichnet dann quasi als Mini-Langzeit-EKG kontinuierlich die Herzsignale auf. Bei zuvor definierten Herzfrequenzen speichert das Gerät automatisch. Verspürt der Patient Symptome, kann er selbst durch ein Handgerät die Speicherung initiieren.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung erfolgt als regelmäßige Kontrolle und Analyse der aufgezeichneten EKG-Signale in einer Herzschrittmacherambulanz oder beim niedergelassenen Kardiologen.


Patientenbeispiel

  • 2 Synkopen innerhalb von 6 Monaten. Erfolgte kardiologische und neurologische Abklärung war unauffällig.
  • Implantation eines Ereignisrecorders. Nach 2 Monaten Vorstellung bei erneuter Synkope. Im Speicher fand sich folgende EKG-Aufzeichnung.
  • Nachweis von AV-Blockierungen III. Grades mit langen Pausen. In diesem Rahmen traten die Bewusstlosigkeiten auf.
  • Nach Implantation eines Zwei-Kammer-Herzschrittmachers wurden keine weiteren neuen Synkopen mehr beobachtet.
 

 
 
 
 
Alle Informationen zum Thema

Notfallnummern

  • Notarzt:
    112
    Rettungsstelle:
    +49 3338-69 45 21

Ansprechpartner

  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Christian Butter
    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
    16321 Bernau bei Berlin
    T 03338 694-610
    F 03338 694-644
    E-Mail senden
    vcard herunterladen

Direkt-Links