Herzschrittmacher

Bei Herzschrittmachern handelt es sich um implantierbare Aggregate, die zur Überwachung und Behandlung von Patienten mit zu langsamen Herzschlägen dienen. Die Herzschrittmacherimplantation ist heutzutage eine Routinemethode.

Was ist ein Herzschrittmacher?

Ein Herzschrittmacher in etwa in der Größe einer kleinen Streichholzschachtel dient zur Überwachung und Behandlung von langsamen Herzrhythmusstörungen.

Das Gerät stimuliert regelmäßig den Herzmuskel mit Hilfe von elektrischen Impulsen und regt den Herzmuskel so zur mechanischen Kontraktion an.

Die Entwicklung des Herzschrittmachers

Der erste vollständig in den menschlichen Körper eingebettete Herzschrittmacher wurde am 8. Oktober 1958 von dem Arzt Åke Senning und dem Ingenieur der Firma Siemens Elema, Rune Elmqvist, in Stockholm dem Patienten Arne Larsson eingepflanzt.

Seitdem hat sich die Implantation von Herzschrittmachern zu einer Routinemethode entwickelt. In Deutschland wurden im Jahr 2009 ca. 70.000 Herzschrittmacher-Implantationen durchgeführt.

Wo hilft ein Herzschrittmacher?

  • Bradykardien (zu langsamer Herzschlag)
    Aufgrund:
    Erkrankung des Sinusknotens
    Erkrankung des AV-Knotens (sog. Höhergradige AV-Blockierungen II. und III.Grades)
    Kombinierten Erkrankung beider Anteile des Erregungsbildungs- und Leitungssystems
  • Langsames Vorhofflimmern

Therapieschritte

Die Herzschrittmacherimplantation ist eine Routinemethode. In unserem Herzzentrum werden jährlich mehr als 220 Herzschrittmacher implantiert.

Wird bei einem Patienten eine langsame Herzrhythmusstörung, kann die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig werden. Je nach Grunderkrankung und Herzrhythmus wird dann entsprechend den Leitlinien-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ein Herzschrittmacher mit einem, mit zwei oder drei Elektroden in das Herz implantiert.

Patienten mit einem langsamen Vorhofflimmern erhalten einen Herzschrittmacher mit einer Elektrode, da nur die Herzkammer stimuliert werden muss. Bei Patienten mit zumindest zwischenzeitlichem Sinusrhythmus wird ein Herzschrittmacher mit zwei Elektroden eingesetzt, um die zeitliche Synchronität von Herzvorhöfen und Herzkammern zu erhalten. Bei einer reduzierten Herzkammerfunktion kann die Implantation einer Herzschrittmachers mit drei Elektroden erforderlich werden, um die zeitliche Synchronität der rechten und linken Herzkammer zu optimieren.

Bei der Implantation wird in örtlicher Betäubung ein kleiner 5 cm langer Schnitt unterhalb des linken oder rechten Schlüsselbeins zur Implantation des Aggregats vorgenommen. Die Elektroden dienen dem Schrittmacher als elektrische Verbindung zum Herzen. Damit kann er die elektrische Eigenaktivität des Herzen messen und auswerten sowie bei Bedarf durch eine elektrische lokal Stimulation im Herzmuskel das Herz am Schlagen halten.

Nachbehandlung

Regelmäßige Kontrolle in der Herzschrittmacherambulanz oder beim niedergelassenen ärztlichen Kollegen, gegebenenfalls auch telemedizinische Kontrolle

 
 
 
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Notfallnummern

  • Notarzt:
    112
    Rettungsstelle:
    +49 3338-69 45 21

Ansprechpartner

  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Christian Butter
    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
    16321 Bernau bei Berlin
    T 03338 694-610
    F 03338 694-644
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