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Was ist ein Vorhofohrverschluss zur Schlaganfallprophylaxe?

Die Standardbehandlung zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern ist eine effektive Blutverdünnungsbehandlung mit sogenannten Antikoagulanzien in Tablettenform. Bei manchen Patienten wird eine solche Blutverdünnungsbehandlung aufgrund von Blutungskomplikationen nicht gut vertragen. Für diese Patienten besteht die Möglichkeit das linke Vorhofohr über ein interventionelles Verfahren in Kathetertechnik als Emboliequelle auszuschalten. Hierbei wird das linke Vorhofohr mit einem speziellen System verschlossen. Man geht davon aus, dass 90% der embolisch bedingten Schlaganfälle ihren Ursprung im linken Vorhofohr haben.

3-dimensionale Echokardiografie mit deutlich sichtbarem Vorhofohr

Die Wurzeln des Vorhofohrverschluss zur Schlaganfallprophylaxe

Die erste Implantation eines Verschlusssystems für das linke Vorhofohr erfolgte im Jahr 2001 Derzeit stehen zwei zugelassene Systeme zur Verfügung. In unserem Herzzentrum wird das Watchman-Device implantiert. Das Watchman-System besteht aus einem selbstexpandierenden flexiblen Nitinolrahmen mit Verankerungshäkchen und Polyesterüberzug zur Vorhofseite.

Wo hilft ein Vorhofohrverschluss?

Vorhofflimmern mit

Was bewirkt ein Vorhofohrverschluss?

Ein Vorhofohr-Occluder ist vereinfacht dargestellt eine Art “Stöpsel“, der das linke Vorhofohr dauerhaft verschließt. Bei der Implantation wird eine lange Schleuse über eine Leistenvene bis zum rechten Vorhof vorgebracht. Die Herzscheidewand wird unter echokardiographischer Darstellung und Röntgendurchleuchtung passiert und anschließend das Verschlusssystem in das linke Vorhofohr eingebracht.

Schematische Darstellung eines Vorhofohrverschlusses

Therapieschritte bei einem Vorhofohrverschluss zur Schlaganfallprophylaxe

Nachbehandlung

Die korrekte Lage des Occluders muss mittels transösophagealer Echokardiographie (Schluck-Echo von der Speiseröhre) nach drei und sechs Monaten kontrolliert werden.

Es ist in der Regel eine Fortführung der oralen Antikoagulation für 3 Monate nach Implantation erforderlich. Begleitend dazu Thrombozytenaggregationshemmung mit ASS. Im Anschluss wird meistens eine Kombinationsbehandlung aus ASS und Clopidogrel für weitere 3-6 Monate erforderlich.

Kontrolle der korrekten Lage des Occluders mittels transösophagealer Echokardiographie
Zu Therapiemöglichkeiten