Die Abteilung Herz- und Gefäßchirurgie begann 1990 als Teil des Klinikums Buch ihre Tätigkeit. Am 11.09.1990 wurde die erste Operation am offenen Herzen durchgeführt. Nach dem Trägerwechsel 1992 erfolgte die Umbenennung in Herzzentrum Brandenburg. Die Abteilung war somit die erste herzchirurgische Einrichtung des Landes.
Kontakt
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Herz- und Gefäßchirurgie
Ladeburger Straße 17
16321 Bernau bei Berlin
Die Herzchirurgie sowie Gefäßchirurgie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg betreut seit 20 Jahren Patienten im Berlin-Brandenburger Raum. Angeboten werden alle herzchirurgischen Verfahren für jugendliche und erwachsene Patienten. Zusätzlich werden gefäß- und toraxchirurgische Maßnahmen im Rahmen herzchirurgischer Behandlungen operativ mitbehandelt (Simultan-Eingriffe).
Es besteht eine intensive regionale und überregionale Kooperation mit kardiologischen und angiologischen Partnern. Die Abteilung ist wissenschaftlich aktiv mit einer Fülle von nationalen und internationalen Vorträgen und Publikationen sowie ständigen Studien zu innovativen Verfahren und Drittmitteleinwerbung.
Versorgungsschwerpunkte der Herzchirurgie
Für alle akuten Erkrankungen besteht eine Notfallversorgung mit einer Hotline, die rund um die Uhr und auch am Wochenende (24x7) mit einem Oberarzt besetzt ist. Tel.: +49 3338 694448
Koronarchirurgie
Das Spektrum der Koronarchirurgie umfasst alle Behandlungsstrategien. Je nach individueller Erfordernis werden die Eingriffe mit (CABG) oder auch ohne Herz-Lungen-Maschine (OPCAB) durchgeführt. Die notwendigen Venenentnahmen bei der Mehrgefäß-Revaskularisation werden minimal-invasiv, endoskopisch durchgeführt.
Chirurgie der Hauptschlagader
Dieser Versorgungsschwerpunkt umfasst unter anderem den prothetischen Ersatz der gesamten Hauptschlagader inklusive des Aortenbogens mit geeigneten Protektionsverfahren für das Gehirn und das Rückenmark. Auch die akute Versorgung bei Aufspaltung der Hauptschlagader zwischen den Gefäßwänden (sogenannte Dissektion) ist rund um die Uhr gewährleistet.
Herzklappenchirurgie
Das Feld der Herzklappenchirurgie umfasst den Herzklappenersatz mit mechanischen und biologischen Herzklappen sowie die Reparatur von Mitralklappen und Aortenklappen. Viele dieser Eingriffe werden minimal-invasiv durchgeführt, um die Belastung des Patienten durch den Eingriff zu verringern und die Erholung zu beschleunigen.
Herzinnenhautentzündungen (Endokarditis)
Für die komplexe interdisziplinäre Behandlung der Endokarditiden wird in Bernau ein interdisziplinäres Herzteam vorgehalten, um die die operative, interventionelle und medikamentöse Behandlung zeitnah und optimal zu koordinieren.
Katheter-gestützte Herzklappenimplantation (TAVI)
Für jeden Patienten werden individuell im interdisziplinären Herzteam die geeigneten Verfahren zum katheter-gestützten Ersatz der Aortenklappe geplant und von den Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam durchgeführt. Größtmögliche Sicherheit ergibt sich hier aus dem Routinebetrieb eines großen Herzzentrums und Maximalversorgers für kardiovaskuläre Erkrankungen, der auch im Notfall die richtigen Abläufe und das Ineinandergreifen der Disziplinen schnell und sicher gewährleistet. Auch Patienten mit sehr speziellen Indikationen, die mit einer TAVI behandelt werden können, wie z.B. die degenerierte Mitralklappenprothese oder der erneuten Schlussunfähigkeit nach chirurgischer oder kardiologischer Rekonstruktion, werden in Bernau im interdisziplinären Team behandelt.
Chirurgie angeborener Herzfehler
Angeborene Herzfehler, wie Scheidewanddefekte und Herzklappenfehlanlagen des jugendlichen und erwachsenen Patienten werden nach individueller Planung in Bernau mit den geeigneten Verfahren behandelt.
Extrakorporale Unterstützungsverfahren
Eine Fülle geeigneter temporärer oder auch permanenter Herzunterstützungssysteme (LVAD) steht den Patienten zur Verfügung. LVAD Patienten werden lebenslang in unserer Ambulanz weiterbetreut, um in Kenntnis der individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten zeitnah und vor allem richtig reagieren zu können.
Blutsparende Eingriffe
Zur Reduktion aber auch zum vollständigen Verzicht auf Blut- und Blutprodukte werden ausgeklügelte chirurgische und anästhesiologische Strategien angewandt.
Aortenerkrankungen werden chirurgisch, interventionell und auch mit einer Kombination aus beiden Verfahren (Hybridverfahren) behandelt. Ein Team aus Herzchirurgen, Gefäßchirurgen und Kardiologen/Angiologen passt die Therapie an jeden Patienten individuell an. Die dafür notwendige Infrastruktur ist mit zwei hochmodernen Hybrid-Operationssälen vorhanden. Hierzu gehört auch die Maßanfertigung von Endovaskularprothesen entsprechend der individuellen Anatomie der Aorta des Patienten in Zusammenarbeit mit den herstellenden Firmen.
Anatomische und extraanatomische Revaskularisationsverfahren
Angeboten werden alle Verfahren, wie Ausschälungen und Erweiterungsplastiken der Halsschlagader oder der Becken- und Leistenarterien, Prothetischer Ersatz der Bauchaorta (Y-Prothese), Bypassbrücken der Becken und Beinarterien sowohl prothetisch als auch mit körpereigenen Venen (femoro-popliteale Bypasse) bis hin zur Bypassversorgung ganz peripherer Gefäße des Unterschenkels und Fußes (femoro-crurale Bypassversorgung). Auch hier wird in Zusammenarbeit mit den Kardiologen/Angiologen individuell geplant, ob ein operatives oder ein interventionelles Verfahren zur den Patienten zu bevorzugen ist, um die Belastungen zu minimieren.
Venenchirurgie
Die Rekonstruktion und auch das „Stripping“ variköser Unterschenkelvenen erfolgt weitestgehend minimal-invasiv. Es kommen nur langjährig bewährte Verfahren zum Einsatz, die Evidenz-basiert sind und somit sichere Ergebnisse erzielen.
Kombinationseingriffe
Periphere gefäßchirurgische Eingriffe, wie z.B. eine Erweiterungsplastik der Halsschlagader werden nach individueller Planung mit herzchirurgischen Maßnahmen (z.B. Bypassanlage, Klappenersatz und Rekonstruktion) verknüpft werden, um einen zweiten stationären Aufenthalt und eine zweite Narkose zu vermeiden.
Shuntchirurgie
Alle Verfahren der primären und sekundären Shuntanlage (arterio-venöse Fisteln und Shunts, arterio-arterielle Shunts) auch unter Zuhilfenahme spezieller Prothesen werden durchgeführt. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Patienten, die schon über Jahre von einem funktionierenden Shunt abhängig sind und bereits multiple Eingriffe überstanden haben. Anlage von temporären Dialyse-Zugängen (Vorhof- / Demers-Katheter). Rekonstruktionen und Thrombektomien von dauerhaften Dialyse-Zugängen.
Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Maximilian Albes, MBA
Chefarzt, Herz- und Gefäßchirurgie
Professor für Kardiochirurgie, Medizinische Hochschule Brandenburg
Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Albes leitet seit 2003 als Chefarzt die Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie. Er ist Facharzt für Chirurgie, Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie sowie Herzchirurgie. Seit 2015 ist Prof. Albes Professor für Kardiochirurgie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane.
Ergänzend unterrichtet der gebürtige Niedersachse im Rahmen des MBA-Studienganges „Health Care Management“ an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin.
Optimale Ergebnisse durch ganzheitliche Versorgung
Das Spektrum der Eingriffe umfasst aktuell vorwiegend Operationen im Erwachsenenalter. Im Vordergrund stehen Eingriffe an den Herzkranzgefäßen (Bypasschirurgie). Ca. 70 % der Operationen fallen in diesen Teilbereich. An zweiter Stelle rangieren Eingriffe an den Herzklappen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Rekonstruktion erkrankter Aorten- und Mitralklappen.
Ein stetig zunehmender Teil der Herzklappeneingriffe wird mittlerweile minimal-invasiv, das heißt durch kleinere Zugangswege und mit Hilfe spezieller extrakorporaler Unterstützungssysteme vorgenommen. Durch die Verwendung moderner minimal-invasiver Herz-Lungen-Maschinen wird überdies dem Wunsch der Patienten nach fremdblutfreien Eingriffen Rechnung getragen. Die gestiegene Lebenserwartung der Bevölkerung und damit auch die unserer Patienten hat in den zurückliegenden Jahren zu einer deutlichen Zunahme von Kombinationseingriffen, vornehmlich Herzklappeneingriffe in Verbindung mit Bypassoperationen geführt.
Da hierdurch auch die Notwendigkeit für simultane gefäßchirurgische Eingriffe angestiegen ist, führt die Abteilung mittlerweile bei den Herzpatienten die gesamte arterielle gefäßchirurgische Versorgung durch, um eine optimale, ganzheitliche Versorgung gewährleisten zu können. Das herzchirurgische Spektrum wird abgerundet durch die Eingriffe an der gesamten Aorta mit extrakorporalen Unterstützungssystemen, die die kontinuierliche Gehirnperfusion auch bei Eingriffen am Aortenbogen gewährleisten.
Ambulante Behandlungsmöglichkeiten in der Herzchirurgie
Fachärztliche Beratung
Patienten der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie können sich bereits vor der stationären Einweisung über den geplanten Eingriff, den Nutzen und die Risiken fachärztlich beraten lassen. Dieser Service steht auch Patienten zur Verfügung, die sich eine zweite Meinung einholen möchten. Dazu können Sie sich telefonisch über das Chefarzt-Sekretariat anmelden. Terminvereinbarung unter Tel.: +49 3338 69 45 10
Wundmanagement
Die Herzchirurgie sowie Gefäßchirurgie bietet darüber hinaus ein interdisziplinäres Wundmanagement für Patienten mit chronischen Wunden an. Sie können sich hierfür ambulant über das Chefarzt-Sekretariat anmelden und bei unserem Wundmanager, Oberarzt Dr. Ralf-Uwe Kühnel, vorstellen. Terminvereinbarung unter Tel.: +49 3338 69 45 10