Echokardiographie
Die Echokardiografie erlaubt innerhalb kürzester Zeit eine nichtinvasive, patientenschonende und eingehende Untersuchung des Herzens. Die Größe der einzelnen Herzkammern, die Pumpfunktion und die Funktion der einzelnen Herzklappen sind gut erkennbar. Auch Herzfehler können schnell und sicher erkannt werden.
Kontakt
Echokardiographie
In unserem Hause stehen alle erforderlichen echokardiographischen Techniken zur Verfügung. Es kommen neben den etablierten Verfahren wie der 2-dimensionalen Darstellung und den klassischen Dopplertechniken, auch die aktuellen Methoden der Gewebedoppler- und Speckle-Tracking-Verfahren, die Kontrastmittel-Echokardiographie und die 3D-Echokardiographie zur Anwendung.
Zur Diagnostik unter Belastung steht uns die Stress-Echokardiographie zur Verfügung.
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Zur genauen Beurteilung der Herzklappen und angeborener Herzfehler sowie von möglichen Blutgerinseln im Herzen erfolgt die Ultraschalluntersuchung von der Speiseröhre aus (TEE = Transösophageale Echokardiographie). Dabei schluckt der Patient einen Schlauch mit der Ultraschallsonde (Schluckecho). Die Untersuchung wird nach ausgiebiger Betäubung des Rachens und in den meisten Fällen unter einer zusätzlichen beruhigenden und leicht einschläfernden Medikation durchgeführt, so dass sie möglichst wenig unangenehm für den Patienten ist. Die Sonde wird bis in die Speiseröhre und den Magen vorgeschoben. Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode ist die deutlich bessere Bildqualität, da das Herz direkt vor der Speiseröhre liegt und kein störendes Lungengewebe vom Ultraschall durchdrungen werden muß. In der Regel dauert die Untersuchung 10 bis 15 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden.
Die Technik erlaubt eine genaue Untersuchung etwa der Herzvorhöfe und Herzklappen und kommt beispielsweise bei Katheter-Interventionen an den Klappen als Navigationshilfe zum Einsatz. Auch bei vielen Herzoperationen dient die Methode zur sofortigen Erfolgskontrolle noch während des Eingriffs. Allerdings ist bei ambulanter Durchführung mit sedierender Medikation eine Begleitung durch eine Begleitperson bei Entlassung nach Hause zwingend erforderlich.
Ultraschalldiagnostik
Die Ultraschalldiagnostik erfolgt in unserem Haus an den modernsten Ultraschallgeräten von erfahrenen Untersuchern. Es stehen zwei Untersuchungsräume und ein Befundungsraum mit zwei Befundungseinheiten (WorkStation) zur Verfügung. An diesen können sämtliche Untersuchungen eines Patienten immer wieder aufgerufen und nachbearbeitet werden. So sind genaue Verlaufsbeobachtungen bei Wiedervorstellungen durchführbar.
Teamsitzungen
In regelmäßigen Teamsitzungen mit den Spezialisten der Herzchirurgie und interventionellen Kardiologen an der WorkStation ist eine optimale Teamentscheidung und Planung des weiteren Vorgehens möglich, zum Beispiel darüber, welches operative oder interventionelle Verfahren für die Klappenerkrankung des Patienten am besten ist.
3D-Echokardiographie
Neue Möglichkeiten bietet die 3-dimensionale Ultraschall- untersuchung des Herzens (3D-Echokardiografie). Innerhalb von wenigen Sekunden wird das gesamte Herz mittels Ultraschall erfasst und dreidimensional dargestellt.
Dadurch sind komplexe, minimal-invasive, interventionelle Behandlungen unter echokardiographischer Sicht im Herzkatheter-Labor möglich, unter anderem der Verschluß des linken Vorhofohres (Watchman), das Verschließen paravalvulärer Leckagen bei Klappenprothesen, perkutane und transapikale Implantationen von Aortenklappen-Prothesen, MitraClip-Implantationen oder Schirmchen-Verschlüsse bei angeborenen Herzfehlern.
Wie funktioniert das 3D-Echo?
- Viele, zwei-dimensionale Ultraschallbilder werden zeitgleich erstellt und zu einer 3-dimensionalen räumlichen, bewegten Struktur rekonstruiert.
- Desweiteren können mehrere Ebenen des Herzens, welche früher nur durch aufwendige Umpositionierung des Schallkopfes nacheinander darstellbar waren, nun zeitgleich befundet werden. (biplanare und triplanare Darstellung).
- Aus dem 3D-Datensatz kann ein Volumendatensatz generiert werden, mit dem die Bestimmung der Größe der Herzkammern sehr genau möglich ist und so im Verlauf schon geringe Befundänderungen erkannt werden können.
- Mit der Multislice-Technik gelingt echokardiographisch sogar die Darstellung von Schnittbildern, ähnlich wie beim Kardio-CT oder Kardio-MRT.
- Der Untersucher bearbeitet die Daten und stellt die Diagnose. Auch nachträglich kann er beliebig interessierende Bilder aus dem Datensatz erstellen.
- Interaktive Diskussion am rekonstruierten Herzen mit interventionellen Kardiologen, Herzchirurgen und Betroffenen können so problemlos und sehr anschaulich durchgeführt werden. Interdisziplinäre Entscheidungen können so vereinfacht werden.
Was ist die Gewebe-Doppler-Echokardiographie?
Die Gewebe-Doppler-Echokardiographie dient der Bestimmung regionaler Bewegungsgeschwindigkeiten im Herzmuskelgewebe. So können Hinweise auf Störungen der regionalen Herzmuskelfunktion und einer gestörten Synchronität der Herzaktion gewonnen werden. Desweiteren kann eine gestörte Dehnbarkeit des Gewebes, wie es bei einem langjährigen Bluthochdruck der Fall ist, nachgewiesen werden.
Die Gewebe-Doppler-Technik (TDI) erlaubt eine hohe zeitliche Auflösung und kann auch bei Patienten mit weniger guten Schallbedingungen relativ zuverlässig angewendet werden.
Dieses Verfahren hat in unserem Herzzentrum eine hohe Bedeutung. Hiermit kann man einschätzen, inwieweit ein Patient bei einem vorhandenen Linksschenkelblock (eine Störung im Erregungsleitungssytsem des Herzens) von einer biventrikulären (beide Kammern betreffende) Herzstimulation profitiert.
Was ist Speckle-Tracking?
Hier erfolgt mittels automatischer Nachbearbeitung die Nachverfolgung von charakteristischen Mustern des Herzmuskelgewebes (wie ein Sternenhimmel im Laufe der Sommernacht). Es gelingt die Bestimmung von Verformung (Strain) und Verformungsrate (Strain rate) des Herzmuskelgewebes. Somit lassen sich subtile Informationen über den Funktionszustand auch sehr kleiner Areale erheben. Eine Anwendung finden die Verfahren bei speziellen Fragestellungen zu angeborenen Hermuskelerkrankungen oder Herzmuskelentzündungen.
Es hat auch hohe Bedeutung zur Einschätzung, inwieweit ein Patient von einer biventrikulären Herzstimulation (cardiale Resynchronisationstherapie) profitiert.
Was ist Stress-Echokardiographie?
Die häufigste Klappenerkrankung des Menschen im Alter ist die Aortenklappenstenose, also eine eingeschränkte Öffnungsfähigkeit der Klappe zum Beispiel durch Verkalkung. Oft ist es nicht ganz leicht den optimalen Zeitpunkt zu finden, an dem die erkrankte Klappe operiert werden muss.
Besonders bei Aortenklappenstenosen mit eingeschränkter Herzleistung (low-gradient Aortenstenose) kann uns eine Stress-Echokardiographie helfen, die richtige Entscheidung zutreffen.
- Zur Diagnostik unter Belastung steht uns die Stress-Echokardiographie zur Verfügung. Die häufigste Indikation für ein Stressecho ist der Verdacht auf Durchblutungsstörung des Herzens oder zur Wahrnehmung noch lebender Herzmuskelareale bei bekannter Koronarer Herzerkrankung.
Mehr zu Koronarer Herzerkrankung - Die Belastung wird vorwiegend pharmakologisch mit Medikamenten durchgeführt. Bei speziellen Fragestellungen erfolgt die Belastung mittels Fahrradergometrie.
- Das Herz wird mittels Medikamenten zum schnellen und kräftigen Schlagen angeregt – man simuliert eine körperliche Belastungssituation.
- Es wird in Ruhe und unter Belastung die globale und regionale Beweglichkeit des Herzens in unterschiedlichen Schnitten (z.B. apikaler 4-Kammerblick, parasternale kurze Achse etc.) beurteilt.
- Im Rahmen der Belastung entstehende Wandbewegungsstörungen entsprechen dem Nachweis einer Durchblutungsstörung.
- Bei Patienten mit sehr schlechter Bildqualität lässt sich durch die Gabe eines sogenannten Linksherz-Kontrastmittels häufig eine verbesserte Darstellung der linken Herzkammer mit verbesserter Beurteilung der globalen und regionalen Funktion erreichen.