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Was versteht man unter kardiovasculärer Magnetresonanztomographie (C-MRT)?

Bei der C-MRT kommt es durch ein starkes Magnetfeld mit kurzzeitiger Einstrahlung geeigneter Hochfrequenzimpulse zu einer Anregung bestimmter Moleküle im Körper (vorwiegend Wasserstoffatome), wobei es zur Emission von Echosignalen kommt. Diese werden gemessen, digitalisiert und als Bild dargestellt.

Sie hat den Vorteil, dass keine ionisierende Strahlung und keine jodhaltigen Kontrastmittel verwendet werden. In der Regel dauert eine Untersuchung ca. 45-60 Minuten. Sie wird EKG-getriggert und unter Atemanhalter durchgeführt. Je nach Fragestellung ist eine Kontrastmittelgabe (Gadolinium) über einen peripheren Zugang erforderlich.

Einsatzmöglichkeiten der C-MRT

Koronare Herzkrankheit

  • Vitalitätsnachweis (s. Abb. 1: Narbendarstellung nach Myokardinfarkt)
  • Ischämienachweis (Adenosin, Dobutamin-Stress-MRT)

Die Beurteilung von Koronarstenosen durch die C-MRT spielt aktuell keine Rolle. Lediglich bei angeborenen Gefäßanomalien wird es als diagnostisches Mittel teilweise in Anspruch genommen.

Kongenitale Herzerkrankungen

  • Morphologie
  • Shuntquantifizierung
  • Verlaufskontrollen nach Korrekturoperationen (aufgrund unseres Patientenklientels sehr seltene Indikation)
Abb. 1: Narbendarstellung nach Hinterwandinfarkt

Herzklappenfehler

Die Quantifizierung von Klappeninsuffizienzen und –stenosen ist möglich, wird jedoch in der Regel durch die Echokardiographie-Untersuchung abgedeckt.

Kardiale Raumforderungen

  • Herztumore – gutartige; bösartige (s. Abb. 2)
  • Thromben

Perikarderkrankungen

  • Perikarderguss
  • Perikardverdickung 
Abb. 2: Maligner Tumor (infiltrativ im Bereich der Herzscheidewände)

Kardiomyopathien

alle Formen, unter anderem:

  • HCM/HOCM- hypertrophe-/obstruktive
  • Kardiomyopathie (s. Abb. 3)
  • DCM- dilatative Kardiomyopathie
  • ARVC – arrhythmogene rechtsventrikuläre
    Kardiomyopathie
  • Non-compaction-Kardiomyopathie
     

bei entzündlichen Myokarderkrankungen, z.B.:

  • akute und chronische Myokarditis
  • Curg-Strauss-Syndromm
  • Sarkoidose
     

bei Systemerkrankungen, z.B.:

  • Amyloidose (s. Abb. 4)
  • Hämochromatose
  • Morbus Fabry
Abb. 3: 1:3-Kammerblick, ausgeprägte Verdickung des Herzmuskels bei HOCM (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie)

Kontraindikationen

Keine Kontraindikationen (bis auf seltene Ausnahmen) sind Herzklappenprothesen, intravasculäre Stents, Gelenkprothesen oder Metallimplantate zur Knochenstabilisierung.

Vorbereitung

Eine spezielle Vorbereitung ist nur bei der Stress-MRT –Untersuchung notwendig. Die ß-Blocker-Einnahme sollte am Untersuchungstag pausiert werden. Ist ein Adenosin-Stress-MRT vorgesehen, so müssen zusätzlich 12 Stunden vor der Untersuchung folgende Stoffe gemieden werden: Kaffee, Cola-Getränke, Schokolade, schwarzer Tee.

Fachpublikationen

Konsensusempfehlungen von DRG/DGK/DGPK zum Einsatz der Herzbildgebung mit Computertomografie und Magnetresonanztomografie

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung
dgk.org