Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nicht nur die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist den Ärzten unseres Herzzentrums ein Anliegen. Auch der Aufklärung über die Prävention solcher Krankheiten und einen gesunden Lebensstil der Ihrer Herzgesundheit zuträglich ist wird eine hohe Bedeutung beigemessen.
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Als anerkannte gesundheitsfördernde Einrichtung des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen hat neben der Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen Herzerkrankungen auch die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine hohe Bedeutung im Immanuel Herzzentrum Brandenburg.
In diesem Rahmen spielt die Behandlung von kardiovaskulären Risikofaktoren eine wichtige Rolle, die zum Einen das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und zum Anderen das Manifestationsalter dieser Erkrankungen zu immer jünger werdenden Patienten verschieben sowie den Verlauf der Erkrankung deutlich verschlechtern.
Wesentliche beeinflussbare klassische Risikofaktoren sind vor allem:
- Rauchen
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen
- Adipositas
Diabetes-Team
Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, ist ein wichtiger cardiovaskulärer Risikofaktor, der das frühzeitige Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt und den Verlauf oft deutlich verschlechtert.
Bei Diabetikern findet sich oft:
- frühzeitiger Beginn der Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen-häufiger gleichzeitige arteriosklerotische Veränderungen an mehreren Herzkranzgefäßen (koronare Mehrgefäßerkrankung)
- häufiger Engstellen am großen Hauptstamm direkt am oder hinter dem Abgang der Herzkranzgefäße aus der Aorta (Hauptstamm-Stenose)
- häufiger Befall kleiner Herzkranzgefäße bis in die Peripherie
- oft kompliziertere und stärker verkalkte Stenosen
- oft schlechtere Durchblutung in einem Infarktgefäß
Der Diabetes mellitus wird deshalb in der neueren Fachliteratur mit dem Vorhandensein einer koronaren Herzkrankheit gleichgesetzt. Die Behandlung von Patienten mit einem Diabetes mellitus erfolgt deshalb mit den gleichen Zielen wie bei gesichertem Vorhandensein einer koronaren Herzkrankheit. Ca. 25-30% der Patienten unseres Herzzentrums haben einen Diabetes mellitus Typ 2. Oft sind bei diesen Patienten schwere koronare Veränderungen vorhanden, die komplexe Interventionen oder auch eine koronare Bypaß-Operation erforderlich machen.
Das Immanuel Herzzentrum Brandenburg hat sich der Initiative zur Einführung eines „Diabetes Excellence Centers“ zur Verbesserung der Diabetes-Versorgung im Krankenhaus angeschlossen. Alle im Krankenhaus stationär aufgenommen Patienten werden bzgl. des Vorhandenseins eines Diabetes mellitus gescreent. Es wird bei allen aufgenommenen Patienten der HbA1c-Wert bestimmt, um einen Diabetes mellitus und die Stoffwechsellage einschätzen zu können. Patienten mit bekanntem Diabetes mellitus werden durch unser Diabetesteam während des stationären Aufenthaltes betreut.
Unser Diabetesteam:
- Oberarzt Dipl. med. U. Schwill
- Nicole Jonas (Diabetesberaterin, Deutsche Diabetes Gesellschaft)
Orale Antidiabetika werden wegen der oft erforderlichen Nüchternheit vor geplanten Eingriffen und evtl. Kontrastmittelapplikationen während des stationären Aufenthaltes abgesetzt. Während des stationären Aufenthaltes wird eine normnale Blutzuckereinstellung durch Insulin-Applikation nach einer definierten Gleitskala entsprechend dem aktuell gemessenen Blutzuckerwert angestrebt. Insbesondere bei längeren stationären Aufenthalten lassen sich damit Komplikationen wie Wundinfektionen deutlich reduzieren.
War die bisherige Blutzuckereinstellung zufrieden stellend, kann sie nach Entlassung aus dem Krankenhaus fortgeführt werden. Bei Blutzuckerentgleisungen werden Korrekturen und Therapieanpassungen durch unser Diabetesteam zeitnah vorgenommen.
MOBILIS-Programm bei Übergewicht
Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Patienten nimmt im Land Brandenburg wie auch im gesamten Deutschland kontinuierlich zu. Adipöse Patienten haben ein erhöhtes Risiko Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Gelenkarthrose zu erleiden. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen ist deutlich erhöht. Zudem ist regelmäßige körperliche Bewegung durch das starke Übergewicht erschwert. Als gesundheitsförderndes Krankenhaus unterstützen wir die Behandlung von starkem Übergewicht.
Um Übergewicht zu senken, gibt es nur eine effektive Lösung: Die dauerhafte Umstellung des Aktivitätsverhaltens in Richtung auf eine energetisch ausgeglichene Lebensweise und eine gleichzeitige Verbesserung der Ernährungsqualität. Kurz: Mehr bewegen, gesünder essen.
Diesen Ansatz verfolgt das interdisziplinäre (fachübergreifende) Schulungsprogramm MOBILIS. Das Immanuel Herzzentrum Brandenburg ist ein Trainingsstandort für das Mobilisprogramm. Es wurden bereits mehrere Kurse erfolgreich absolviert. Die Bewegungseinheiten finden in Kooperation und zum Teil in der Räumlichkeiten der Brandenburgklinik statt.
Weitere Informationen und Anmeldung:
mobilis-programm.de