Ablation von AV-Reentry-Tachykardien

Eine AV-Reentry-Tachykardie tritt anfallsweise auf und entsteht durch kreisende Erregungen zwischen Herzvorhof und Kammer. Die Katheterablation ist hierbei die standardmäßige Therapie.

Was ist eine AV-Reentry-Tachykardie?

Bei der AV-Reentry-Tachykardie, auch genannt Wolff-Parkinson-White-Syndrom, liegt neben dem AV-Knoten, der normalerweise die einzige elektrische Verbindung zwischen Vorhof und Herzkammer darstellt, eine weitere, sogenannte akzessorische Leitungsbahn zwischen Vorhof und Herzkammer vor.

Dies hat häufig eine Kreiserregung zwischen Vorhof und Herzkammer zur Folge. Es kommt zu einer sehr hohen Herzfrequenz, die als Herzrasen wahrgenommen wird.

Entwicklung der Ablation

Bei der Ablationsbehandlung einer akzessorischen Leitungsbahn handelt es sich um eine seit Jahren etablierte Therapieform.

Wo hilft die Ablation von AV-Reentry-Tachykardien?

Liegt eine weitere (akzessorische) Leitungsbahn zwischen Vorhof und Herzkammer vor (Wolff-Parkinson-White-Syndrom, Mahaim-Fasern) ist diese Therapieform sinnvoll.

Wie hilft die Ablation von AV-Reentry-Tachykardien?

Die Therapie der Wahl bei mehrfach aufgetretenem Herzrasen ist die Katheterablation. Hierbei wird mit viel Erfolg (> 95 %) die zusätzliche Leitungsbahn zwischen Vorhof und Herzkammer verödet.

Vor dem Eingriff
Die Untersuchung findet in einem speziell ausgestatteten Herzkatheterraum – unserem elektrophysiologischen Untersuchungsraum - statt. Vor dem eigentlichen Eingriff werden Sie an verschiedene Monitore (z.B. EKG) angeschlossen, die eine lückenlose Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Untersuchung sicherstellen.

Während des Eingriffs
Der Eingriff beginnt mit der örtlichen Betäubung der Einstichstelle(n), üblicherweise an der rechten Leiste. Über die Blutgefäße in der Leiste werden die elektrophysiologischen Herzkatheter (dünne, biegsame Sonden) bis zum Herzen vorgeführt. Über die Katheter können EKG´s aus dem Inneren des Herzens registriert werden. Die Positionierung der Katheter erfolgt unter Kontrolle mit Röntgenstrahlen.

In der Regel werden wir versuchen Ihre Herzrhythmusstörungen durch unmerkliche elektrische Impulse auszulösen, um sicher zu gehen, ob es sich tatsächlich um eine AVRT handelt.

Wenn dies der Fall sein sollte, wird die zusätzliche Leitungbahn aufgesucht und verödet. Hierzu wird die entsprechende Stelle über den sogenannten Ablationskatheter für wenige Sekunden auf etwa 50°C erwärmt und verliert damit die Fähigkeit zur elektrischen Leitung. Nach erfolgreicher Ablation wird oft einige Zeit gewartet, ob sich die verödete Stelle eventuell noch einmal erholt. Schließlich werden die Katheter wieder entfernt.

Nach dem Eingriff
Noch im Katheterlabor wird ein Druckverband angelegt, mit dem Sie mehrere Stunden (die genaue Dauer wird nach der Untersuchung festgelegt) im Bett liegen müssen. Essen und Trinken können Sie in der Regel, sobald Sie wieder auf der Station sind.

Entlassung aus der Klinik
In der Regel erfolgt die Entlassung aus der Klinik einen Tag nach dem Eingriff.

Wieder zuhause
Nach der Entlassung aus der Klinik sollten Sie für eine Woche körperliche Anstrengungen meiden.
Ein Wiederauftreten dieser Form von HRST ist nach durchgeführter Ablationsbehandlung selten, kann aber vorkommen.


 
 
 
 
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Notfallnummern

  • Notarzt:
    112
    Rettungsstelle:
    +49 3338-69 45 21

Ansprechpartner

  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Christian Butter
    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
    16321 Bernau bei Berlin
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