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Wie ist das menschliche Herz beschaffen?

Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das mit rhythmischen Kontraktionen Blut oder Hämolymphe durch den Körper pumpen und auf diese Weise die Versorgung aller Organe sicherstellen. Der Erste, der das Herz anatomisch adäquat beschrieb, war der arabische Arzt Ibn al-Nafis (1213-1288). Dem englischen Arzt William Harvey (1587-1657) blieb es vorbehalten, vor allen anderen aufzuzeigen, dass die Kontraktion die Bewegung des Bluts durch den Kreislauf antreibt.

Die Gestalt des Herzens gleicht einem gut faustgroßen, abgerundeten Kegel, dessen Spitze nach unten und etwas nach links vorne weist. Das Herz sitzt beim Menschen in der Regel leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein.
Das gesunde Herz wiegt etwa 0,5 % des Körpergewichts und im Durchschnitt zwischen 300 und 350 g.

© Fotolia: Foto Alila

Wandschichten

Das Herz wird vollständig von einem bindegewebigen Beutel, dem Perikard umschlossen. Die darunter liegende Schicht ist das sogenannte Epikard. In der epikardialen Fettschicht sind die Herzkranzgefäße (Koronarien) eingeschlossen. Unter dem Epikard befindet sich die eigentliche Muskelschicht des Herzens, das Myokard.
Die Herzinnenräume werden von einer dünnen Haut, dem Endokard, ausgekleidet.

Räume und Gefäße

Die Herzinnenräume werden von einer dünnen Haut, dem Endokard, ausgekleidet.

Das menschliche Herz hat zwei Vorhöfe (Atrium) und zwei Herzkammern (Ventrikel). Vorhöfe und Herzkammern werden durch die Herzscheidewand (Septum) getrennt. Die Herzklappen im Herzen arbeiten als Rückschlagventile, so dass am gesunden Herzen das Blut nur in eine Richtung fliessen kann. Eine Arterie transportiert das Blut vom Herzen zu den Organen, eine Vene von den Organen zum Herzen.

In den rechten Vorhof (RA) münden die obere und untere Hohlvene. Sie führen das sauerstoffarme Blut aus dem großen Kreislauf (Körperkreislauf) dem Herzen zu. Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer befindet sich die Trikuspidalklappe, die beim Zusammenziehen der Herzkammern einen Rückstrom des Blutes in den Vorhof verhindert. Von der rechten Herzkammer (RV) aus fließt das Blut in die Lungen. Der Rückfluss in die rechte Kammer wird durch die taschenförmige Pulmonalklappe verhindert. Die Lungenarterien führen das sauerstoffarme Blut dem Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf) zu.
Durch meist vier Lungenvenen fließt das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut in den linken Vorhof (LA). Von hier aus gelangt es über eine weitere Segelklappe, die Mitralklappe zur linken Kammer (LV). Der Ausstrom erfolgt über eine weitere Taschenklappe, der Aortenklappe in die Hauptschlagader.

Herzkranzgefäße

Oberhalb der Aortenklappenebene gehen von der Hauptschlagader die Herzkranzgefäße (Koronarien) ab, die das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen. Es gibt eine rechte Koronarie (RCA) und eine linke Koronarie (LCA). Die linke teilt sich vom Hauptstamm (LMCA) in einen die Seitenwand des Herzens versorgenden Ast (RCX) und in einen die Vorderwand versorgenden Ast (RIVA) auf.