Wie geht es nach der Herz-OP weiter? Worauf müssen Sie achten, wenn Sie das Immanuel Herzzentrum Brandenburg verlassen haben? Hier erhalten Sie einige wichtige Informationen dazu.
Kontakt
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Immanuel Herzzentrum Brandenburg
Ladeburger Straße 17
16321 Bernau bei Berlin
Checkliste nach herzchirurgischen oder gefäßchirurgischen Eingriffen
Medikamente
Arztbesuch
Wunden
Ernährung
Beine
Körperliche Belastung
Prophylaxe
Medikamente Für die 2 Tage nach Ihrer Entlassung nach dem herzchirurgischen Eingriff bereiten wir die notwendigen Medikamente für Sie vor. Bitte richten Sie sich bei der Einnahme nach dem Medikationsplan, denen wir Ihnen mitgeben.
Arztbesuch Sobald wie möglich, aber spätestens 2 Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus suchen Sie bitte Ihren Hausarzt oder dessen Vertretung auf. Bei akuten Beschwerden oder erhöhter Körpertemperatur wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an Ihren Arzt.
Wunden Bei intakten Wunden ist eine Ganzkörperdusche nicht länger als 5 Minuten empfehlenswert. Seifenzusätze und Hautpflegemittel bitte nicht direkt auf die Wunde geben. Auf ein Wannenbad sollten Sie bis zum Antritt der Rehabilitationsmaßnahme verzichten. Setzen Sie sich nicht zu lange der prallen Sonne aus.
Ernährung Die tägliche Trinkmenge sollte etwa der bei uns empfohlenen Richtmenge entsprechen. Achten Sie weiterhin auf eine vitaminreiche, ballaststoffreiche gesunde Ernährung entsprechend den Empfehlungen der DGE e. V. Versuchen Sie Ihr Gewicht zu kontrollieren. Verzichten Sie auf Tabakgenuss.
Beine Mögliche Schwellungen an den Beinen können noch einige Wochen anhalten. Vermeiden Sie deshalb langes Stehen und Sitzen mit abgewinkelten Beinen. Lagern Sie Ihre Beine beim Sitzen möglichst hoch.
Körperliche Belastung Die körperliche Belastung soll das Maß der physiotherapeutischen Mobilisation nicht übersteigen. Vermeiden Sie unnötige Krafteinwirkungen auf den Brustkorb. Heben schwerer Lasten oder das Arbeiten mit den Händen über Schulterhöhe ist für mindestens 6 Wochen nicht empfehlenswert. Das selbstständige Führen eines Fahrzeuges und das Fahrrad fahren im Gelände sind bis zum Ende der Rehabilitation möglichst zu vermeiden. Geschlechtsverkehr stellt eine nicht unerhebliche körperliche Belastung dar, der jedoch nach Art und Schwere Ihrer Erkrankung erst nach der Rehabilitation aufgenommen werden sollte. Urlaubsreisen können je nach geplanter Aktivität und Belastung im Anschluss an eine erfolgreiche Rehabilitation unternommen werden.
Prophylaxe Patienten mit Herzklappenersatz beachten bitte die Antibiotikatherapie zur Endokarditisprophylaxe. Die Empfehlungen dazu finden Sie auch unter folgendem Link: www.flexikon.doccheck.com
Bewegung und Mobilität nach der herzchirurgischen oder gefäßchirurgischen Operation: Was ist erlaubt und was nicht?
Wenn Sie nach dem Eingriff wieder zu Hause sind und auf die Aufnahme zur Rehabilitation warten - welche Form der körperlichen Aktivität ist nun erlaubt und welche nicht?
Ganz generell hilft eine vernünftige Bewegung, den Heilungsverlauf zu verbessern. „Sich auf dem Sofa zu schonen“ ist ganz und gar nicht förderlich.
Alle Wunden sind zum Zeitpunkt der Entlassung stabil und schränken die Bewegung nicht ein. Auf das Brustbein muss allerdings geachtet werden. Dieses braucht zur vollständigen Heilung 6 Wochen bis 3 Monate und wird bis dahin durch die Drähte stabilisiert. Es ist daher nicht ratsam, schwere Gartenarbeit durchzuführen, schwer zu heben (z. B. volle Getränkekisten) oder Arbeiten im Hause mit den Händen über Kopfniveau durchzuführen.
Schwimmen sollten Sie bis nach der Rehabilitation ebenfalls nicht, da die Armbewegungen für das Brustbein eine Belastung darstellen können.
Vor Beginn der Rehabilitation sollten Sie auch nicht Fahrrad fahren, da ungewolltes Absteigen vom Rad ebenfalls Probleme mit dem Brustbein nach sich ziehen kann.
Sehr sinnvoll ist jedoch regelmäßiges Spazierengehen (z. B. mit dem Hund).
Gehen Sie einfach mindestens einmal am Tage nach draußen, am besten mit Begleitung und laufen Sie ein ordentliches Stück. Dabei ist natürlich die individuelle Belastbarkeit zu beachten. Überfordern Sie sich also nicht.
Oft wird die Frage nach der Schlafposition gestellt. Während des Krankenhausaufenthaltes haben wir Ihnen empfohlen, nicht auf der Seite zu schlafen, um die Heilung des Brustbeines nicht zu gefährden. Mit fortschreitendem Abstand zur Operation kann diese Empfehlung gelockert werden. Suchen Sie sich eine Schlafposition, die Ihnen angenehm ist, vermeiden Sie aber ruckartige Bewegungen. Auf die Bauchlage sollten Sie ganz verzichten.
Nach der Rehabilitation können Sie, sofern die behandelnden Ärzte Ihnen keine Einschränkungen auferlegt haben, ganz normal schlafen, sich ganz normal bewegen und auch Sport treiben. Alles aber in Maßen. Das heißt, Sie sollen sich körperlich belasten, aber nicht überanstrengen.
Nach der Rehabilitation können Sie selbstverständlich auch wieder Auto fahren. Eine Befreiung vom Tragen des Sicherheitsgurtes wird hingegen nicht ausgestellt. Der Sicherheitsgurt rettet Leben, auch wenn vorher eine Herzoperation durchgeführt und dazu das Brustbein durchtrennt wurde.
Sehr empfehlenswert ist die Anschaffung eines Blutdruck- und Puls-Messgerätes. Der Blutdruck sollte auch bei Belastung z. B. Gartenarbeit oder Fahrradfahren nicht über 140 mmHg (1. Wert) ansteigen, während der Puls 130 Schläge/Minute nicht überschreiten sollte. Der Ruhepuls, den Sie zum Beispiel abends vor dem Fernseher messen können, sollte unter 100 Schlägen/Minute liegen und der Blutdruck zu diesem Zeitpunkt 130 mmHg (1. Wert) und 90 mmHg (2. Wert) nicht überschreiten. Protokollieren Sie Ihre Blutdruck- und Pulswerte.
Wenn Sie Diabetiker sind und Insulin spritzen und/oder unter einer Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten stehen, protokollieren Sie die Blutzuckerwerte und/oder die INR-Werte. Ihr Hausarzt benötigt diese Daten, um am Verlauf zu erkennen, inwieweit die Medikation individuell angepasst werden muss.
Einmal täglich sollten Sie sich auch wiegen und diesen Wert aufschreiben.
Dies alles ist mit ein wenig Anstrengung verbunden, aber sehr sinnvoll, um den Behandlungserfolg dauerhaft zu sichern. Sie haben es ganz wesentlich selbst in der Hand, Ihre Lebensqualität und Lebenserwartung nach einer Herzoperation positiv zu beeinflussen.
Ernährung nach der herzchirurgischen oder gefäßchirurgischen Operation
Sind Sie nach dem Eingriff wieder zu Hause und warten auf die Aufnahme zur Rehabilitation, ist es wichtig, die Ernährung optimal zu gestalten, um den Heilungsverlauf nicht zu beeinträchtigen. Ganz generell sind vorbestehende Diäten oder von uns neu empfohlene Diäten einzuhalten, zum Beispiel bei Zuckerkrankheit oder bei hohen Blutfetten, aber auch Vitamin K-arme Kost bei Therapie mit Falithrom™. Entsprechende spezifische Merkblätter hierzu werden Ihnen im Bedarfsfall ausgehändigt.
Nach einer großen Operation neigt man dazu, sich weniger zu bewegen. Daher ist auch der Energieverbrauch geringer. Somit sollte darauf geachtet, werden, dass Sie nicht zu viele Kalorien zu sich nehmen. Im Prinzip sollte darauf geachtet werden, viel zu trinken. Vorzugsweise Wasser oder Tee, allerdings kann in einzelnen Fällen eine ärztlich indizierte Beschränkung der Gesamttrinkmenge bestehen, zum Beispiel bei schon vorhandenen Wassereinlagerungen, die medikamentös therapiert werden. Dann ist den ärztlichen Empfehlungen Folge zu leisten.
Die Ernährung sollte ausgewogen sein. Viel frisches Gemüse und Früchte, wenig tierische Fette, wenig Rind- oder Schweinefleisch. Auch sollten Salz und scharfe Gewürze sparsam verwendet werden. Mehrere kleiner Mahlzeiten sind wenigen großen Mahlzeiten vorzuziehen. Stark gezuckerte und fettige Speisen wie Kuchen, Speiseeis oder Salzgebäck sollten nur äußerst sparsam konsumiert werden.
Vorerkrankungen oder noch bestehende Folgen auf die Organe nach der Operation können dazu führen, dass Ihnen der Arzt eine völlige Alkoholabstinenz empfiehlt. Danach sollten Sie sich richten, darauf sollten Sie achten. Auch bei Einnahme bestimmter Medikamente ist Alkohol generell verboten. Dies wird Ihnen allerdings individuell mitgeteilt.
Ansonsten ist Alkohol in geringen Mengen erlaubt. Als Anhaltspunkt dient bei einem Mann ein Glas Wein ODER eine Flasche (0,25-0,3l) Bier am Tag, bei Frauen etwa ein Drittel weniger, mehr nicht! Hochprozentiger Alkohol ist für die Heilung nicht förderlich. Das gilt ebenso für die sogenannten „Verdauungsschnäpse“, aber auch für andere Genussmittel wie Eierlikör.
Abzuraten ist von einer Selbstmedikation mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke ohne Rücksprache. Es kann hier zu gefährlichen Wechselwirkungen, Wirkungsabschwächungen oder Wirkungsverstärkungen der von uns verschriebenen Medikamente kommen. Fragen Sie bitte Ihren Hausarzt.
Rauchen ist ganz grundsätzlich nicht zu empfehlen.
In der Rehabilitation erfolgt dann eine Ernährungsberatung für eine dauerhafte Umstellung auf gesunde Kost, die den Behandlungserfolg langfristig zu sichern hilft. Bedenken Sie, dass durch eine gesunde Ernährung und die sich daraus ableitende Normgewichtigkeit die Lebenserwartung verlängert wird. Dies ist wissenschaftlich gesichert.
Essen Sie, was Ihnen schmeckt. Aber achten Sie auf die entsprechenden Einschränkungen und Empfehlungen und essen Sie eher etwas weniger, als Sie eigentlich könnten. Das „letzte Viertel nicht mehr essen“ oder „nicht nachnehmen“ kann als einfache Faustregel gelten.
Die Mitarbeitenden Ihres Immanuel Herzzentrums Brandenburg wünschen Ihnen eine gute Genesung und eine erfolgreiche Rehabilitation
Für Rückfragen steht Ihnen unser Behandlungs- und Pflegeteam jederzeit gern zur Verfügung.
Station 5 Tel.: +49 3338 694-500
Station 8 Tel.: +49 3338 694-801
Station 7 Tel.: +49 3338 694-700
Nachsorge bei TAVI
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Nachsorge bei TAVI mit PD Dr. med. C. Frerker und Univ.-Prof. Dr. med. C. Butter Teil 1
PD Dr. med. Christian Frerker, Oberarzt und Leiter strukturelle Herzerkrankungen Medizinische Klinik II des Universitären Herzzentrums Lübeck und Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung Kardiologie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg im Gespräch über Nachsorge nach einer kathetergestützten minimalinvasive Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI).
Mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von Medtronic.
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Nachsorge bei TAVI mit PD Dr. med. C. Frerker und Univ.-Prof. Dr. med. C. Butter Teil 2
PD Dr. med. Christian Frerker, Oberarzt und Leiter strukturelle Herzerkrankungen Medizinische Klinik II des Universitären Herzzentrums Lübeck und Univ.-Prof. Dr. med. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung Kardiologie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg im Gespräch über Nachsorge nach einer kathetergestützten minimalinvasive Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI).
Mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von Medtronic.