Während des Aufenthaltes
Weitere Einblicke, wie Ihr Aufenthalt bei uns im Immanuel Herzzentrum Brandenburg ablaufen wird und welche Vorbereitungen für die Rehabilitation nach Ihrem herzchirurgischen Eingriff getroffen werden, bekommen Sie im Folgenden.
Kontakt
Ablauf Ihres Aufenthaltes in der Herzchirurgie und Gefäßchirurgie
Sie werden am Aufnahmetag vom Stationsarzt zu Ihrer Erkrankung ausführlich befragt und untersucht. Es wird Blut abgenommen und ein Röntgenbild angefertigt. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen durchgeführt, wie zum Beispiel ein Ultraschall des Herzens, der Bauchorgane oder der Halsschlagader.
Der Stationsarzt klärt Sie über den Eingriff auf und beantwortet in diesem Zusammenhang alle Fragen, die Sie hierzu haben. Der Narkosearzt (Anästhesist) klärt Sie über die notwendige Narkose für den Eingriff auf und beantwortet alle Ihre Fragen. Unsere Pflegekräfte geben Ihnen am Vorabend der Operation bei Bedarf ein leichtes Schlafmittel. Am Operationstag werden Sie je nach OP-Plan entweder gleich früh morgens um kurz nach 7:00 Uhr oder gegen Mittag um 12:00 Uhr in den Operationssaal gebracht. Dort erfolgt die Narkose, Sie schlafen ein. Die Operateure nehmen den Eingriff vor.
Der Eingriff dauert je nach Erkrankung etwa 3 bis 5 Stunden. Sie wachen auf der Intensivstation auf. Sobald Sie selbständig atmen können, wird der Beatmungsschlauch aus der Luftröhre entfernt. Sie bleiben im Regelfall bis zum folgenden Morgen auf der Intensivstation zur Überwachung und werden dann in die Überwachungseinheit der Station 5 verlegt.
Dort wird bereits mit der Mobilisation begonnen. Sie werden mit Hilfe an die Bettkante und später in den Stuhl gesetzt. Auch dürfen Sie bereits wieder trinken und vorsichtig essen. Je nach Schwere des Eingriffs und Ihrer persönlichen Belastbarkeit werden Sie auf die Normalstation verlegt. Hier wird der Kostaufbau und die Mobilisation fortgeführt. Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten stehen zu Ihrer Verfügung.
Sollten Sie Sorgen und Probleme haben, die das medizinische Personal nicht lösen kann, so können Sie jederzeit unsere Psychologen oder unser Seelsorger-Team mit Pastor Ralf-Peter Greif oder Herrn Lutz Bratfisch in Anspruch nehmen.
Vorbereitung für die Rehabilitation nach herzchirurgischem Eingriff
Nach etwa 8 Tagen können Sie mit unserer Sozialarbeiterin einen Antrag für Ihre Anschlussrehabilitation stellen. Zwei Wege sind möglich:
- Sie können zunächst für einige Tage (ca. 5 bis 14 Tage) nach Hause gehen, um dann von dort in die Rehabilitationsklinik zu fahren. Dies ist günstig, weil Sie dann bereits körperlich stabiler sind, um den Anforderungen der Reha gerecht zu werden.
- Wir können Sie direkt von unserem Krankenhaus in die Rehabilitation verlegen, wenn Sie sich noch nicht zutrauen, sich zu Hause allein zu versorgen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Rehabilitation sehr nützlich ist und Ihre Genesung beschleunigt. Eine zu frühe Entlassung nach Hause birgt hingegen Risiken, dass sich die Genesung verzögert.
Ihr Partner kann in fast allen Rehabilitationseinrichtungen gegen geringe Kosten, die etwa die Höhe eines günstigen Hotels ausmachen, mit Ihnen zusammen sein.
Es besteht überdies die Möglichkeit, Sie in Ihr Heimatkrankenhaus zurückzuverlegen. Dies kommt dann in Betracht, wenn eine weitere stationäre Behandlung notwendig ist, die chirurgische Behandlung aber abgeschlossen ist. Wir haben bei unseren Patienten, die sich nach einem großen Eingriff noch sehr schwer tun oder angeschlagen sind, insbesondere mit diesem Verfahren ausgezeichnete Erfahrungen gemacht.
Patienten mit Diabetes mellitus
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein wichtiger cardiovaskulärer Risikofaktor, der das frühzeitige Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt und den Verlauf oft deutlich verschlechtert.
Bei Diabetikern findet sich oft:
- frühzeitiger Beginn der Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen
- häufiger gleichzeitige arteriosklerotische Veränderungen an mehreren Herzkranzgefäßen (koronare Mehrgefäßerkrankung)
- häufiger Engstellen am großen Hauptstamm direkt am oder hinter dem Abgang der Herzkranzgefäße aus der Aorta (Hauptstamm-Stenose)
- häufiger Befall kleiner Herzkranzgefäße bis in die Peripherie
- oft kompliziertere und stärker verkalkte Stenosen
- oft schlechtere Durchblutung in einem Infarktgefäß
Der Diabetes mellitus wird deshalb in der neueren Fachliteratur mit dem Vorhandensein einer koronaren Herzkrankheit gleichgesetzt. Die Patienten mit einem Diabetes mellitus erfolgt deshalb mit den gleichen Zielen wie bei gesichertem Vorhandensein einer koronaren Herzkrankheit.
Ca. 25-30% der Patienten unseres Herzzentrums haben einen Diabetes mellitus Typ 2. Oft sind bei diesen Patienten schwere koronare Veränderungen vorhanden, die komplexe Interventionen oder auch eine koronare Bypaß-Operation erforderlich machen.
Das Immanuel Herzzentrum Brandenburg hat sich der Initiative zur Einführung eines „Diabetes Excellence Centers“ zur Verbesserung der Diabetes-Versorgung im Krankenhaus angeschlossen.
Alle im Krankenhaus stationär aufgenommen Patienten werden bzgl. des Vorhandesseins eines Diabetes mellitus gescreent. Es wird bei allen aufgenommenen Patienten der HbA1c-Wert bestimmt, um einen Diabetes mellitus und die Stoffwechsellage einschätzen zu können.
Patienten mit bekanntem Diabetes mellitus werden durch unser Diabetesteam während des stationären Aufenthaltes betreut.
Unser Diabetesteam:
- OA U. Schwill
- N. Jonas, Diabetesberaterin DDG
Orale Antidiabetika werden wegen der oft erforderlichen Nüchternheit vor geplanten Eingriffen und evtl. Kontrastmittelapplikationen während des stationären Aufenthaltes abgesetzt.
Während des stationären Aufenthaltes wird eine normnahe Blutzuckereinstellung durch Insulin-Applikation nach einer definierten Gleitskala entsprechend dem aktuell gemessenen Blutzuckerwert angestrebt.