Aortenaneurysma

Aussackungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) gehen auf einen Verschleiß der Gefäßwände zurück. Während sie oft lange Zeit keine Symptome verursachen, können sie bei starker Überdehnung zerreißen – mit lebensbedrohlichen Konsequenzen. Oft wird daher ein prophylaktischer Eingriff angestrebt.

Was ist ein Aortenaneurysma?

Eine Aussackung der Körperhauptschlagader, auch als Aortenaneurysma bezeichnet, ist eine durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und Bluthochdruck begünstigte Schwächung der Gefäßwand. Insbesondere Männer in höherem Lebensalter sind betroffen.

Aneurysmen können sowohl im Brustraum als auch im Bauch auftreten. Während die Hauptschlagader normalerweise einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimeter besitzt, droht ab einer Überdehnung auf mehr als 5 bis 6 Zentimeter eine innere Aufspaltung der Gefäßwand (Dissektion) oder sogar ein Platzen des Gefäßes (Ruptur).

Was sind die wichtigsten Symptome?

Insbesondere kleinere Aorten-Aussackungen verursachen oft keine Beschwerden und werden dann nur zufällig entdeckt. Größere Aussackungen können indes zu Symptomen führen, die abhängig von der Lokalisation des Aneurysmas sind:

  • Aneurysmen im Bauchraum: Sie können Bauch- und Rückenschmerzen oder auch Verdauungsschwierigkeiten verursachen.
  • Aneurysmen im Brustraum: Sie gehen mitunter mit Brustschmerzen, Husten, Heiserkeit, Schluckstörungen oder Atemnot einher.
  • Beim Platzen eines Aneurysmas kommt es oft zu starken Schmerzen in Brust oder Bauch, zu Übelkeit und Brechreiz oder sogar zum Kreislaufschock.

Was können mögliche Ursachen sein?

Aussackungen der Aorta gehen auf einen Verschleiß der Gefäßwände zurück, die mit steigendem Lebensalter ihre Elastizität verlieren und dadurch den Druck im Innern der Schlagader nicht mehr so gut abfedern können. Wichtige Entstehungsfaktoren für Aorten-Aneurysmen sind:

  • Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose)
  • Bluthochdruck

Diagnose von Aortenaneurysma

Ein Aortenaneurysma wird mitunter zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen entdeckt. Aneurysmen im Bauch kann der Arzt bei schlankeren Menschen manchmal auch durch das Abtasten des Bauchs erspüren. Gezielte Diagnose-Schritte umfassen dann:

  • Ultraschalluntersuchung
  • Computertomographie oder Magnetresonanztomographie: Sie liefern zusätzliche Details über Form und Größe des Aneurysmas.
  • Auch eine Gefäßdarstellung (Angiographie) kommt als Zusatzmethode in Betracht.

Therapie bei Aortenaneurysmen

Während eine Notoperation bei geplatztem Aortenaneurysma sehr riskant sein kann, ist ein geplanter prophylaktischer Eingriff in erfahrenen Händen oft sehr risikoarm. Gerade bei größeren Aussackungen ab 5 bis 6 Zentimeter Durchmesser wird daher meist eine vorbeugende Intervention angestrebt.

Prinzipiell sind chirurgische und kathetergestützte Verfahren verfügbar.

Gefäßchirurgische Operation

Mit einer gefäßchirurgischen Operation werden vor allem die Aussackungen an den herznahen Abschnitten der Aorta im Brustraum (aufsteigender Teil und Aortenbogen) behandelt.

Bei einer nur mäßigen Gefäßaussackung ist hierbei mitunter eine sehr einfache Operation, eine sogenannte Ummantelung, ausreichend. Sie kann z.B. im Rahmen eines Herzklappenersatzes als Begleitmaßnahme durchgeführt werden.

In der Regel ist es jedoch erforderlich, den verschlissenen Gefäßteil mit einer Prothese, einem künstlichen Geweberohr, zu ersetzen. Da dabei der natürliche Kreislauf unterbrochen werden muss, kommt als Überbrückung eine Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz. Sie saugt Blut aus den Hohlvenen des Körpers über ein Schlauchsystem an, sättigt es mit Sauerstoff und pumpt es wieder in den Kreislauf zurück.

Wenn Abschnitte der Aorta ersetzt werden müssen, aus denen die Schlagadern für das Gehirn entspringen, wird das Blut in der Herz-Lungen-Maschine zudem auf 18 Grad gekühlt. Auf diese Weise verlangsamt sich der Stoffwechsel im Körper wie in einer Art Winterschlaf – auch das Gehirn ist dann unempfindlich gegenüber einem zeitweiligen Durchblutungsstopp.

Gefäßeingriff per Katheter

Gefäßeingriffe per Katheter eignen sich bei bestimmten Aneurysmen in der Brust sowie insbesondere bei Aussackungen der Aorta im Bauchraum. Gegenüber einer Operation sind die Katheter-Interventionen deutlich weniger belastend.

Dabei punktiert der Arzt ein Blutgefäß in der Leiste und schiebt eine spezielle Gefäßprothese („endovaskulärer Stent“) bis an die Stelle des Aneurysmas. Die Prothese besteht aus einem mit Kunststoff überzogenen röhrenartigen Metallgitter. Damit lässt sich das Gefäß quasi von innen schienen und das Aneurysma überbrücken.

 
 
 
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