Carotis-Stenting

Höhergradige und symptomatische Verengungen einer Halsschlagader nennt man Stenose der Arteria carotis. Neben einer medikamentösen Behandlung oder einem operativen Eingriff kann die Carotisstenose auch durch das Einsetzen einer Gefäßstütze behandelt werden, das sogenannte Carotis-Stenting.

Was versteht man unter Carotis-Stenting?

Es handelt sich hierbei um eine interventionelle, kathetergestützte Behandlung von Verengungen der Halsschlagader zur Verminderung des Schlaganfallrisikos. Über eine Leistenarterie wird ein Katheter bis in die betroffene Halsschlagader vorgeführt. Über diesen Katheter kann die Stenose mittels eines Ballons geweitet und mit einer Gefäßstütze (Stent) stabilisiert werden.

Um das Risiko eines Schlaganfalls während der Behandlung zu minimieren, wird vor der Intervention ein Protektionssystem in der Halsschlagader platziert, welches am Ende der Intervention wieder entfernt wird. Eine Intervention an der Halsschlagader sollte nur in erfahrenen Zentren vorgenommen werden, welche nachweislich geringe Komplikationsraten aufweisen, wie dies im Herzzentrum Brandenburg der Fall ist.

Welche Krankeitsbilder werden damit behandelt?

Platzierung des Stents über der Stenose
symptomatische Carotisstenose

Von symptomatischer Carotisstenose wird gesprochen, wenn aufgrund einer Verengung einer Halsschlagader (Carotisstenose) bereits ein Ereignis eingetreten ist. Häufig sind dies vorübergehende Seh- oder Sprachstörungen sowie vorübergehende Lähmungserscheinungen bis hin zum Schlaganfall mit bleibenden Beeinträchtigungen. Symptomatische Carotisstenosen sollten neben einer medikamentösen Therapie mit einer Operation (EAC) oder Intervention (CAS) behandelt werden, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens weiterer Ereignisse zu minimieren. Innerhalb der ersten 2 Wochen nach einem Ereignis ist hier die Intervention der Operation vorzuziehen.

asymptomatische Carotisstenose

Von asymptomatischer Carotisstenose wird gesprochen, wenn eine höhergradige Verengung einer Halsschlagader vorliegt, ohne dass bereits ein Ereignis eingetreten ist. Beträgt das Ausmaß der Verengung mehr als 70 %, sollte bei diesen Patienten neben der medikamentösen auch eine Behandlung mittels Operation (EAC) vorgenommen werden. Eine Intervention (CAS) ist hier nur empfohlen, wenn für die Operation ein erhöhtes Risiko z. B. aufgrund anatomischer Gegebenheiten vorliegt .

Wie erfolgt die Behandlung?

Platzierter Stent vor der Dilatation (Aufdehnung)
  • Über eine Punktion einer Leistenarterie erfolgt in der Regel der Zugang zum Gefäßsystem.
  • Ein Katheter wird über die Hauptschlagader (Aorta) bis in die betroffene Halsschlagader vorgeführt. Die Stenose und die dahinterliegenden intrakraniellen Gefäße werden durch Kontrastmittelgabe und Röntgen dargestellt.
  • Ein Protektionssystem wird platziert um zu verhindern, dass während der Intervention Thromben- oder Kalkpartikel aus der Verengung gelöst und abgeschwemmt werden, welche sonst Schlaganfälle auslösen könnten.
  • Die Verengung wird mit einem Ballon geweitet.
  • Eine Gefäßstütze (Stent) wird über der Stenose platziert, freigesetzt und anschließend mit einem Ballon komplett entfaltet.
  • Nach Darstellung der Ergebnisses mit Kontrastmittel wird das Protektionssystem wieder entfernt.
  • Der Katheter wird entfernt, die Leistenpunktion wird mit einem Verschlusssystem verschlossen, ein Druckverband wird angelegt.

Fachpublikationen

Primär- und Sekundärprävention der zerebralen Ischämie

Deutsche Gesellschaft für Neurologie
PDF-Datei des Artikels zur Ischämie

Guideline on the Management of Patients With Extracranial Carotid and Vertebral Artery Disease

American Heart Association
PDF-Datei der Richtlinien

 
 
 
 
Alle Informationen zum Thema

Notfallnummern

  • Notarzt:
    112
    Rettungsstelle:
    +49 3338-69 45 21

Ansprechpartner

  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Christian Butter
    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
    16321 Bernau bei Berlin
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