Aortenstenose / Aorteninsuffizienz

Die Herzklappe, welche die linke Herzkammer von der Hauptschlagader (Aorta) trennt, kann durch Alterungs- oder Entzündungsprozesse ihre Beweglichkeit verlieren. Dadurch öffnet diese sich nicht mehr ausreichend und behindert den Blutfluss.

Was ist eine Aortenstenose/ Aorteninsuffizienz?

Die Aortenstenose / Aorteninsuffizienz ist in der Regel eine Erkrankung des höheren Alters. Durch Alterungs- oder Entzündungsprozesse verliert diese Herzklappe, welche die linke Herzkammer von der Hauptschlagader (Aorta) trennt ihre Beweglichkeit. Sie stellt also eine Verengung der Herzklappe zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader dar. Die Öffnungsbewegung der Klappe wird beeinträchtigt, der Blutfluss zwischen Herz und Körper wird erschwert.

Diese Mehrbelastung des Herzens führt im mehrjährigen Verlauf dieser Erkrankung zu Leistungseinschränkung und Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Die Aortenstenose / Aorteninsuffizienz kann abhängig vom Schweregrad mehrere Jahre symptomfrei verlaufen. Das Auftreten von Symptomen zeigt in der Regel die Notwendigkeit einer Behandlung an, da sich ab diesem Zeitpunkt die Prognose der Erkrankung und damit die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten verschlechtert.

Was sind die wichtigsten Symptome?

  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz), die sich durch Leistungseinschränkung sowie Luftnot bei Belastung bis zur Luftnot in Ruhe ausprägen kann.
  • Angina pectoris (z. B. als belastungsabhängiger Druck auf der Brust) durch Verminderung der Durchblutung des Herzmuskels infolge der Aortenklappenerkrankung.
  • Synkopen (plötzlicher Bewusstseinsverlust) durch Rhythmusstörungen infolge der Aortenklappenerkrankung.
Abb. 2
 

Diagnose von Aortenstenose / Aorteninsuffizienz

  • Auskultation (Abhören des Herzens mit dem Stethoskop): die Aortenklappenstenose ruft typische Geräusche am Herzen hervor, welche mittels Stethoskop hörbar gemacht werden können.
  • Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens): wichtigste Untersuchung zur Darstellung einer Aortenklappenstenose; gestattet unter anderem die Messung des Druckgradienten über der erkrankten Klappe als wichtiges Maß zur Schwere der Verengung.
  • Linksherzkatheter (Sondierung des Herzens mit Kathetern über die Leisten- oder Armgefäße): gestattet die direkte Messung des Druckgradienten über der erkrankten Klappe als wichtiges Maß zur Schwere der Verengung sowie Darstellung eventuell zusätzlich bestehender Durchblutungsstörungen.
  • CT des Herzens: zur Diagnose der Aorten-Stenose zur Zeit von untergeordneter Bedeutung.
  • MRT des Herzens: zur Diagnose der Aorten-Stenose zur Zeit von untergeordneter Bedeutung.

Therapie bei Aortenstenose / Aorteninsuffizienz

  • medikamentöse Therapie
  • Standardtherapie
  • Kathetergestützte Implantation einer Aortenklappenprothese
  • Valvuloplastie

medikamentöse Therapie
Eine medikamentöse Therapie kann die Beschwerden im Beginn der Erkrankung verbessern, verändert den Krankheitsverlauf im Wesentlichen jedoch nicht.

Standardtherapie
Standardtherapie mit sehr guten Langzeitergebnissen und mit über 30-jährigen Erfahrungen ist der herzchirurgische operative Ersatz der erkrankten Klappe durch Klappenprothesen (biologisch oder mechanisch).
Zur Abteilungsseite Herzchirurgie und Gefäßchirurgie

Kathetergestützte Implantation einer Aortenklappenprothese
Kathetergestützte Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI : Transkatheter Aortenklappenimplantation) ist besonders geeignet für Patienten die aufgrund des Alters und von Begleiterkrankungen ein erhöhtes Operationsrisiko aufweisen. Hierbei wird eine auf einen Katheter montierte Klappe über die Leistengefäße (transfemoral) oder über einen direkten Zugang zur Herzspitze (transapikal) implantiert.

Diese Therapieform wurde 2002 zum ersten Mal am Menschen angewandt und hat seit 2007 zunehmend Verbreitung gefunden. Deutschland weist weltweit die größte Erfahrung mit dieser Technik auf. Innerhalb Deutschlands zählt das Herzzentrum Brandenburg zu den sogenannten High-Volume-Zentren und verfügt über große Erfahrung. Die implantierenden Ärzte aus den Abteilungen Kardiologie und Herz- und Gefäßchirurgie sind international als Ausbilder dieser Technik tätig.

Valvuloplastie
Valvuloplastie (kathetergestützte Weitung der Aortenklappe mittels eines Ballons) führt zur kurzfristigen Verbesserung von Symptomen, hat jedoch nur begrenzten Langzeiteffekt.


 

ESC Working Group on Valvular Heart Disease Position Paper
European Heart Journal
eurheartj.oxfordjournals.org


Transcatheter Aortic-Valve Implantation for Aortic Stenosis in Patients Who Cannot Undergo Surgery
The New England Journal of Medicine
www.nejm.org

 

 
 
 
 
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Notfallnummern

  • Notarzt:
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    Chefarzt der Abteilung Herz- und Gefäßchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Gudrun Gaal
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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  • Univ.-Prof. Dr. med.
    Christian Butter
    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

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    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
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