Renale Denervation

Die renale Denervierung ist eine ergänzende Methode zur Behandlung eines sonst therapieresistenten Bluthochdrucks und wird im Herzkatheterlabor durchgeführt.

Was ist eine renale Denervation?

Zur Behandlung des Bluthochdrucks werden primär blutdrucksenkende Medikamente eingesetzt.
Kann man trotz verschiedener, auch in Kombination gegebener blutdrucksenkender Medikamente keine zufriedenstellende Blutdruckeinstellung erreichen, kann zusätzlich ein Therapieverfahren durchgeführt werden, welches als renale Denervierung bezeichnet wird.

Hierbei werden Nervenfasern um die Nierenarterien mittels eines Ablationskatheters thermisch durch Erhitzung verödet. Verschiedene Zentren haben nachgewiesen, dass es mit diesem Verfahren in den meisten Fällen gelingt, den Blutdruck klinisch relevant und langanhaltend zu senken.

Entwicklung der Therapieform

Dieses recht neue Verfahren wird erst seit 2009 im Rahmen von Studien angewendet, so dass Ergebnisse über diesen Zeitraum hinaus fehlen. Zu erwarten ist jedoch ein deutlich länger anhaltender Blutdruck-Senkungs-Effekt.

Was passiert bei einer renalen Denervation?

Ablationskatheter in der Nierenarterie bei einer renalen Denervation

Der Eingriff dauert ca. 40 – 60 Minuten. Über die Leiste wird ein Katheter auf dem Blutweg zu den Nierenarterien geführt. Zur schmerzarmen Einführung des Katheters muss lediglich eine Lokalanästhesie, oder auch "örtliche Betäubung", der Leiste durchgeführt werden, eine Vollnarkose ist nicht erforderlich.
Zur Beruhigung und gegen mögliche Schmerzen während der Prozedur erhält man Schmerz- und Beruhigungsmittel.

Mittels eines speziellen Katheters werden nun an verschiedenen Stellen der Nierenarterien gezielt Radiofrequenz-Wellen abgegeben. Jede Energieabgabe beansprucht ca. zwei Minuten.
Beide Nierenarterien werden behandelt; insgesamt werden, je nach individueller Anatomie, in der Regel 8 – 12 Energieabgaben durchgeführt.

Nach Behandlungsende wird das komplette Kathetersystem entfernt und ein Druckverband im Bereich der Leiste angelegt.
Nach 2 Stunden darf man wieder essen und trinken, der Druckverband bleibt bis zum nächsten Morgen.

Nachbehandlung

Für drei Monate ist eine Blutverdünnung mit 100 mg Acetylsalicylsäure und Clopidogrel notwendig. Die Blutdruckmedikamente müssen nach dem Eingriff zunächst unverändert weitergenommen werden, da der blutdrucksenkende Effekt oft erst nach Tagen oder gar Wochen eintritt.

 
 
 
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Ansprechpartner

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    Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg

    Chefarztsekretariat Christine Meinecke
    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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